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Gender Equality: Gedanken zu einem Vortrag von Michael Kimmel

Michael Kimmel versucht in seinem Vortrag die Problematik vom nicht vorhandenen Bewusstsein für Gender Equality humorvoll zu thematisieren und gibt uns einen interessanten Einblick in die Materie. Er bringt zum Ausdruck, dass es, wie es schon der Name des Vortrags vorweg nimmt, auch für Männer gut ist, wenn Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau herrscht. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir die von ihm erwähnte Studie wonach die Bevölkerung in den Ländern mit der höchsten Gender Equality auch die Länder mit der glücklichsten Bevölkerung sind. Und wer könnte das nicht wollen? Scheinbar viele, da ein Großteil der Bevölkerung die Problematik von nicht vorhandener Gender Equality entweder verleugnet oder es ihnen schlicht weg egal ist, dass dieses Thema noch immer ein Problem darstellt . Keineswegs haben wir die Missstände beseitigt die die Hälfte der Weltbevölkerung betrifft. Kimmel erzählt in dem Video von einer Situation die ziemlich gut unsere Gesellschaft widerspiegelt. Er erzählt von 4 weißen Männern, die sich darüber aufregten, dass eine schwarze Frau ihren Job gestohlen habe. Kimmel hob besonders eines hervor, nämlich dass die Männer davon sprachen, dass die Frauen ihnen „Ihren“ Job weggenommen haben, was impliziert, dass die Jobs ohnehin ihnen gehören müssten. Genau dieses Denken prangert Kimmel an und regt zum Nachdenken an. Wie kann es sein, dass man als Mann davon ausgeht für den Job sowieso besser geeignet oder qualifizierter zu sein? Meiner Ansicht nach ist dies das Ergebnis der Jahrhunderte langen Unterdrückung der Frau in unserer Gesellschaft. Viele Männer können oder wollen es nicht verstehen, dass ihre Besitzansprüche, ob bewusst oder unbewusst daher rühren, dass Frauen nie die Chance hatten sich endlich zu beweisen. Über Generationen hinweg  wurde so das Bild der Frau geprägt, die den Haushalt macht, sich um den Nachwuchs kümmert und keine Karriere macht. Da nun auch Frauen endlich immer mehr eingegliedert sind, fühlen sich manche Männer dadurch wahrscheinlich in ihrer Männlichkeit bedroht. Daher rührt die Ablehnung der Gleichberechtigung und die äußerst fragwürdige Haltung der Thematik gegenüber. Die Meinung, aufgrund seines Y-Chromosoms besser für einen Job geeignet zu sein, hat in unserer modernen Gesellschaft keinen Platz mehr. Ich bin zuversichtlich, dass dieses Denken nach und nach ausstirbt und es binnen weniger Generationen kein solches Denken mehr geben wird. Dies würde uns allen gut tun.

Falls ich euer Interesse für dieses Thema geweckt haben sollte, klickt auf den Link zu Michael Kimmels Vortrag. Seine humorvolle Herangehensweise habe ich besonders toll gefunden, die auch in dem hauptsächlich weiblichen Publikum gut ankam. Die Mischung aus ernster Thematik und humorvoller Umgang damit ist meiner Meinung nach auch ein guter Weg um Leute anzusprechen die sich zu diesem Thema vielleicht keinen Vortrag anhören würden. Ich freue mich über Kommentare und weiterführende Gedanken zu diesem Thema.

Anbei der Link zu besagtem Vortrag:

https://www.ted.com/talks/michael_kimmel_why_gender_equality_is_good_for_everyone_men_included