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Der Mensch als Herdentier

Was ist Gender? Die Definition dieses Ausdrucks wurde in der letzten Sitzung besprochen. Dabei geht es neben sozialem und gesellschaftlichem Rang vor allem auch um unsere Selbstwahrnehmung und um unser Verhalten und Agieren in der Gesellschaft. Heutzutage wird oft von dem Menschen als Individuum gesprochen, von einem Wesen, dass seine eigenen Ansichten und Einstellungen vertritt und so ist, wie es Gott schuf. Beobachtet man jedoch unsere Gesellschaft, wird man sogleich feststellen, dass von Individualität oftmals nicht mehr die Rede sein kann. Klar ist jeder Mensch genetisch anders, jedoch lassen sich bei vielen Personen Ähnlichkeiten im Aussehen und Handeln entdecken. Doch woher kommt diese Gleichartigkeit?

Hierzu möchte ich das Thema des Selbstdesigns ansprechen. Selbstdesign setzt sich aus zwei Wörtern zusammen, dem Selbst, was für ein Individuum steht, und dem Design, das stets Teil unseres Seins ist, jedoch in vielen Lebensbereichen unentdeckt bleibt. Beim Selbstdesign versucht man sich selbst und seinen eigenen Körper zu gestalten. Doch warum will man sich selbst designen? Warum will man seinen Körper verändern und anpassen?

In der heutigen Zeit ist es nicht einfach ‚man Selbst zu sein‘, denn wir Menschen werden Tag ein und Tag aus von unzähligen Faktoren beeinflusst, wie beispielsweise von Werbungen im Fernsehen oder in Zeitschriften, oder auch von Modetrends, die Schönheitsideale vorschreiben. Um nun als vollwertiger Teil der Gemeinschaft akzeptiert zu werden, bleibt einem oftmals nichts anderes übrig als sich diesen Idealen oder Trends anzupassen. Man geht somit mit der Masse an Menschen mit, man ist Teil des Stroms. Sich völlig gegen solche Trends auszusprechen und alle Quellen der Beeinflussung zu ignorieren, ist, wie man an unzähligen Mobbingfällen in den Peer-Groups erkennen kann, auch nicht der optimale Weg. Natürlich spielen die sozialen Netzwerke hierfür eine entscheidende Rolle, auf die ich in diesem Text aber nicht eingehen möchte.
Schlussendlich frage ich mich: Kann man überhaupt noch eine eigene Identität entwickeln, ohne dass diese durch äußere Einflüsse von unserer Gesellschaft gestört oder verändert wird?

von Sonja Harrer




„Glück am Stundenplan“

Besonders in der Schule findet man immer wieder eine breite Vielfalt an Begabungen, Potentialen und Interessen. Niemand ist gleich, wir alle sind anders. Doch ich glaube in einer Sache, wollen wir alle dasselbe – nämlich glücklich sein. Und genau das soll jetzt auch an Schulen gefördert werden. Doch wie genau funktioniert das „Schulfach Glück“ und was steckt dahinter?

An einigen Schulen in Deutschland wird schon seit einigen Jahren ein Fach namens „Glück“ angeboten. Hierbei liegt der Fokus nicht auf Leistung und Noten, sondern auf Selbstbetrachtung. Das Schulfach soll dazu dienen, die Persönlichkeit der Schülerinnen und Schüler und deren Zufriedenheit zu stärken.

Auch in Österreich, genauer gesagt in einer HAK in Vorarlberg, wird jetzt das Wahlfach „Glück“ angeboten, an dem insgesamt neun Schülerinnen teilnehmen.

Für mich ganz klar ein Schritt in die richtige Richtung! Schülerinnen und Schülern sollten auch Werte vermittelt werden – nur dafür bleibt in den meisten Fächern aufgrund der großen Fülle an Inhalten kaum noch Zeit. Warum also nicht ein Fach einführen, dass genau auf das abzielt? Schülerinnen und Schüler sollten lernen sich selbst zu akzeptieren, sich persönlich weiterzuentwickeln, mit Niederlagen umzugehen, Chancen zu meistern aber auch mit anderen Menschen respektvoll umzugehen.  

Abschließen möchte ich mit einer meiner Meinung sehr passenden Aussage von dem steirischen Landesschulpräsidenten Wolfgang Erlitz „Glück ist nicht nur „Glücksache“, sondern ein Stück erlernbare Lebenskompetenz.“

Autorin: Sophie Ottino