Einfluss der Familie
„Wie in einem Mikrokosmos spiegeln sich in der Familie von früher Kindheit an kulturelle, ökonomische und normative Lebensbedingungen, die durch den Umgang von Eltern und Kindern miteinander aufgenommen und verarbeitet werden. Die soziale Lebenslage von Vätern und Müttern und insbesondere ihr Bildungsgrad entscheiden über die Vielfalt und Angemessenheit der Entwicklungsimpulse und der Erziehungsstile, die Eltern auf ihre Kinder ausüben.“ (Hurrelmann, 2002, S. 31)
Fragt man die Suchmaschine „Google“ nach einer Definition des Wortes Familie, so definiert er diese in zweierlei Hinsicht. Zum einen als eine „aus einem Elternpaar oder einem Elternteil und mindestens einem Kind bestehende Lebensgemeinschaft“, zum anderen als „Gruppe aller miteinander blutsverwandten Personen; Sippe“.
Dies trifft sich mit den Vorstellungen der meisten Menschen. Im alltäglichen Sprachgebrauch hat die Mehrheit der Leute beim Schlagwort „Familie“ ein wohl ein ziemlich klares Bild vor Augen: Vater, Mutter, Kind(er). Tatsächlich allerdings, stellt dieses Familienbild heutzutage nichtmehr unbedingt die Norm dar. Mit der Abkehr vom „Großfamiliendarsein“, Ehe und Tradition ergibt sich oft ein ganz anderes Bild von Familie, das nach einer neuen Definition verlangt.
Im „Wörterbuch der Pädagogik“ von 1977 wird die Familie noch „als dauerhafte Organisierung blutsverwandtschaftlicher beziehungsweise Eltern-Kind-Beziehungen zum Zwecke gemeinschaftlicher Lebens- und Arterhaltung“.
Im „Wörterbuch Erziehungswissenschaft“ von 2006 wird mit Familie jedoch bereits als „das nicht berufsförmige Zusammenleben von über Ehe beziehungsweise Partnerschaft und Verwandtschaft beziehungsweise Nachkommenschaft verbundenen Personen, also eine private Lebensform von Eltern und ihren Kindern“ bezeichnet.
Ein Kinder- und Jugendbericht der Landesregierung Nordrhein-Westfahlen definiert Familien als „Personengemeinschaften innerhalb von Privathaushalten, die im Wesentlichen durch Ehe oder Abstammung beziehungsweise das Sorgerecht miteinander verbunden sind.“
Darunter fallen alle Ehepaare, egal ob mit oder ohne ledige Kinder in einem Haushalt lebend, alleinstehende, ergo alleinerziehende Mütter und Väter, die mit ihren ledigen Kindern im gleichen Haushalt leben, alle nichtehelichen Lebensgemeinschaften mit Kind(ern) sowie geschiedene oder verwitwete Alleinlebende (sogenannte Restfamilien).
Letztere Definition wird dem Faktum Familie im Angesicht der Zeit wohl am ehesten gerecht.
Die Familie hat eine Schlüsselfunktion im Prozess der Sozialisation , vor allem in den ersten Lebensjahren. Einfluss auf die familiale Sozialisation haben dabei die verwendbaren Ressourcen der Erziehungsberechtigten, die Struktur der Familie, die Eltern-Kind-Beziehung, sowie die dadurch in Verknüpfung stehende, gemeinsame Zeit und auch die elterlichen Beispiele und Ansichten. All diese Faktoren beeinflussen den Entstehungs- und Entwicklungsprozess der Persönlichkeit eines Kindes, aber auch der Erziehungsstil von den Eltern.
Eltern können als direkte Lehrer den Kindern Fähigkeiten, Regeln und Strategien direkt beibringen, indem sie diese direkt informieren und beraten.
Sie können als indirekte Sozialisationsinstanzen Informationen und Regeln an die Kinder vermitteln, Verhaltensweisen fördern oder unterbinden, durch ihr eigenes Verhalten als Vorbilder wirken. So zum Beispiel durch Hilfsbereitschaft, Verständnis, Intoleranz oder Aggression
Außerdem können sie als Führungskräfte für Soziales dafür sorgen, dass ihre Kinder mit anderen „nicht familiären“ Menschen in Kontakt kommen. So beispielsweise durch diverse Freizeitgestaltungen wie Feriencamps, etc. Aber sie können die Konfrontation mit Außenstehenden auch vermeiden.