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In Bezug auf das in der Lehrveranstaltung thematisierte Kurier-Interview mit Barbara Herzog-Punzenberger von der Universität Linz, in dem es um Herausforderungen im Bildungswesen ging, möchte ich den Aspekt der interkulturellen Kompetenz herausgreifen, da dieser für mich besonders interessant war und in meinen Augen für uns als angehende Lehrer und Lehrerinnen von besonderer Bedeutung ist.

Interkulturelles Lernen ist als allgemeiner didaktischer Grundsatz im allgemeinen Teil des österreichischen AHS-Lehrplanes verankert und somit ein fächerübergreifendes Unterrichtsprinzip. Es geht dabei um „das gemeinsame Lernen und das Begreifen, Erleben und Mitgestalten kultureller Werte“ (BMBF 2004) sowie um das Erfahren von kulturellen Gemeinsamkeiten und Unterschieden. Die Schüler und Schülerinnen sind „zu Akzeptanz, Respekt und gegenseitiger Achtung zu führen.“ (BMBF 2004)

Bei der Umsetzung dieses didaktischen Grundsatzes kommt den Lehrpersonen also eine zentrale Rolle zu. Interkulturelle Kompetenz stellt eine Schlüsselqualifikation für Lehrkräfte dar, um in dieser Hinsicht als Vorbilder zu fungieren und durch ihr Handeln einen konstruktiven Umgang mit kultureller, sprachlicher und sozialer Vielfalt vorzuleben. Gleichzeitig gilt es dadurch, die Schüler und Schülerinnen für Vielfalt/Heterogenität zu sensibilisieren, vertraute Sichtweisen aufzubrechen und zu hinterfragen sowie Chancen von Vielfalt wirksam zu machen. Derartige Anreize zum Erwerb bzw. Ausbau der interkulturellen Kompetenz bei den Schülern und Schülerinnen lassen sich in allen Fächern setzen. Anregungen für Lehrkräfte bieten hier beispielsweise Beiträge aus der aktuellen Forschungsliteratur sowie zahlreiche Methodensammlungen, die vor allem auf Interaktion und Reflexion abzielen.

Als Beispiel kann jene des Euroinstituts genannt werden:

Wunram, H./ Dussap, A. (2015): Methodeninventar für Interkulturelles Lernen. <https://www.euroinstitut.org/fileadmin/user_upload/07_Dokumentation/Publikationen/Download/Methodeninventar_Interkulturelles_Lernen.pdf>

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass sich interkulturelle Kompetenz sowohl auf die Lehrenden als auch auf die Lernenden bezieht und diese zu einem respektvollen und wertschätzenden Umgang mit Vielfalt im Schulalltag und in unserer heterogenen Gesellschaft befähigt.

Literatur:

Auernheimer, Georf (Hrsg.) (2013): Interkulturelle Kompetenz und pädagogisches Professionalität. 4. Auflage. Wiesbaden: Springer Verlag.

BMBF (2004): AHS-Lehrplan. Allgemeiner Teil. <https://bildung.bmbwf.gv.at/schulen/unterricht/ba/ahs1_775.pdf?5te7rw>

Wunram, H./ Dussap, A. (2015): Methodeninventar für Interkulturelles Lernen. <https://www.euroinstitut.org/fileadmin/user_upload/07_Dokumentation/Publikationen/Download/Methodeninventar_Interkulturelles_Lernen.pdf>

2 thoughts on “Interkulturelle Kompetenz als Schlüsselqualifikation

  1. Ich find das ist eine fundierte Begründung warum wir in unserem Unterricht und in unseren Schulen interkulturelle Kompetenz pflegen wollen. Frage an Sie: Mit welchen Ideen würden Sie an der eigenen sowie mit der interkulturellen Kompetenz Ihrer zukünftigen Schüler*innen arbeiten wollen? Also diese fördern.

    1. Um sowohl an meiner eigenen als auch an der interkulturellen Kompetenz meiner Schüler und Schülerinnen zu arbeiten, erachte ich es zunächst als wichtig, über laufende gesellschaftliche Veränderungsprozesse Bescheid zu wissen und sich dann in diesem Zusammenhang sowohl bewusst und kritisch mit der eigenen
      Möglichkeiten hierzu bieten sich beispielsweise in meinem Unterrichtsfach Deutsch im Bereich der Literarischen Bildung. Die Beschäftigung mit Texten, die anhand von exemplarischen Einzelschicksalen, Lebens- und Problemlagen oder Biografien interkulturelle Kontexte und Themen aufgreifen, kann neue Sichtweisen von Wirklichkeit nahelegen, ein vertieftes Fremdverstehen hervorrufen sowie gleichzeitig zur Bildung der eigenen kulturellen Identität beitragen. Die Schüler und Schülerinnen werden auf diese Art und Weise mit anderskulturellen Komponenten, Orten und Figuren zusammengebracht und somit der Prozess des interkulturellen Lernens angeregt werden.

      Als Texte eignen sich hierbei neben jenen der sogenannten Migrationsliteratur auch all jene, die auf unterschiedlichste Art und Weise und unter verschiedenen Gesichtspunkten Themen der Ausgrenzung, Fremdheit, kulturellen Vielfalt oder Mehrsprachigkeit behandeln.kulturellen Herkunft als auch mit Fremdheit und damit verbundenen Stereotypen auseinanderzusetzen.

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