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Bildungsbenachteiligung bedeutet, dass Kinder und Erwachsene aus bestimmten sozialen Schichten weniger Möglichkeiten haben, im Bildungssystem ein Bildungsziel zu erreichen.

Die Statistik zeigt, dass eine Bildungsbenachteiligung existiert. Die große Frage ist jedoch, wie kann man diese effektiv zurückdrängen und wo muss genau angesetzt werden?

Durch die bildungspolitischen Umstellungen der letzten Jahre, der Separierung von Zuwandererkindern in Deutschklassen, oder auch das Wiedereinführen von Leistungsgruppen, tragen bestimmt nicht dazu bei, die Schere der Bildungsungleichheit etwas zu schließen. Auch die aktuelle Situation mit den School-Lock-Downs verschärfen die soziale Selektion im Bildungssystem noch ein weiteres Mal, da das Home-Schooling vor allem Familien mit geringem Kapital, niedrigem Bildungsniveau der Eltern und knappem Wohnraum trifft.

Problematisch sehe ich diese Tatsache aber nicht nur deshalb, dass geringes Bildungsniveau zu erschwertem Arbeitsmarktzugang führt, sondern auch, dass die Zuweisung von Funktion und Status in unserer Gesellschaft sehr stark von unserer schulischen und beruflichen Erstausbildung abhängig sind.

Es zeigt sich in der Statistik, dass der Umstieg auf eine höhere weiterführende Bildungseinrichtung nach der 8. Schulstufe noch schwieriger zu sein scheint. Diese Entwicklungen führen so bis in den tertiären Bildungssektor fort.

Ob ein Kind nun aber die Möglichkeit bekommt die schulische Laufbahn nach der Primarstufe im Gymnasium fortzusetzen oder nicht hängt nicht nur vor allem von sozialen, wirtschaftlichen und geografischen Aspekten ab. Zudem liegt die Entscheidung der schulischen Laufbahn eines Kindes bei den Eltern und der Empfehlung der Lehrer.  

Eltern die selbst mit sehr jungen Jahren in das Berufsleben eingestiegen sind, werden ihr Kind wahrscheinlich weder finanziell genug unterstützen können, noch gut nachvollziehen können, dass ihr Kind nach den Pflichtschuljahren noch jahrelang zur Schule gehen und womöglich noch studieren möchte. So bin ich sicher, dass Eltern eine  Erwartungshaltung und auch Druck auf ihre Kinder ausüben, der diese bewusst, oder unbewusst in einen Bildungsweg drängt.

Aus diesem Grund bin ich der Meinung, dass vor allem Erziehungsberechtigte über die unterschiedlichen schulischen Laufbahnen und späteren Möglichkeiten für ihre Kinder aufgeklärt werden sollten und bei deren Entscheidungsprozess unterstützt werden müssen. Ich bin davon überzeugt, dass vor allem Familien mit Migrationshintergrund oftmals zu wenig über das Schulsystem, mit den damit verbundenen Schwierigkeiten und Möglichkeiten, aufgeklärt sind.

Was kann gemacht werden um eine erfolgreiche schulische Laufbahn zu fördern und Kinder nicht zu separieren? Vielleicht sind ein verpflichtendes Kindergartenjahr, Ganztagsschulformen, Bildungsmonitoring und verschiedenste Unterstützungsprogramme für Jugendliche schon etwas zielführender, doch denke ich nicht, dass diese Maßnahmen einer Selektion entgegenwirken. Die Wiedereinführung von Noten in der Volksschule, Leistungsgruppen in der Hauptschule und auch die abgesonderten Deutschklassen tragen sicherlich auch nicht zu einer integrativen, gesamtheitlichen Schule bei. Bildungsausgrenzung kann mit diesen Rückschritten bestimmt nicht unterbunden werden.

Der österreichische Bildungsweg bereits nach der Primarstufe, spätestens dann nach der Sekundarstufe. Der Umstieg wird schwer, bis unmöglich gemacht. Der höchste Abschluss kann entweder zu einem Doktorat führen oder einem Meister o.ä. Erreicht man letzteren, berechtigt er aber nicht mit einem Master fortzusetzen. Dieser Abschluss ist nur gleichwertig, aber nicht gleichartig zu einem Bachelorabschluss. Somit würde man also nach einem Meisterabschluss mit einem Bachelor fortsetzen, sofern man die Hochschulberechtigung hat. Eine Anerkennung einzelner Kurse wird dabei komplett ausgeschlossen.  Alleine die Möglichkeit zu haben den Bildungsweg in einer „höheren Ebene“ fortsetzen zu können, oder wenigstens Kurse anerkannt zu bekommen, würde meiner meiner Meinung nach einen großen Unterschied machen und auch intrinsisch motivieren. Mit dieser Vorgehensweise wird aber der Lehrberuf absolut abgewertet missachtet.

Zudem sind diverse Förderprogramme und –möglichkeiten durch qualitätsvoller Elementarpädagogik, einem angedachten zweiten verpflichtenden Kindergartenjahr, Kompetenzmessungen die zur individuellen Förderung dienen sollen, Lernanreize die gegeben werden sollen, Coaching, Diagnostik, Prävention, Intervention sowie individuelles Fördern, qualitative Weiterentwicklung der Ausbildung bis 18, für Kinder und Jugendliche bestimmt sinnvoll, doch so lange die Eltern nicht aufgeklärt werden und das Schulsystem selbst sich nicht ändert, wird es wahrscheinlich auch bei der Bildungsungleichheit und der frühen Selektion gezwungenermaßen bleiben müssen.

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In diesem Eintrag sollte die Problematik im Umgang mit SchülerInnen (seitens Bildungssystem), die migrantischen Background aufweisen, aufgezeigt werden.

Dabei ist es gleich zu Beginn entscheidend den Begriff „Migration“ zu definieren. Obwohl ich mir dessen bewusst bin, dass viele Personen die ursprüngliche Bedeutung kennen, ist es meines Erachtens nicht unwichtig die originelle Begriffsdefinition von der gesellschaftlichen missverstandenen Neuinterpretation zu differenzieren. „migrare“ stammt aus dem Lateinischen und wird ins Deutsche mit „wandern“ übersetzt. Demnach ist eine Migration eine Wanderung in ein anderes Gebiet, in einen anderen Ort, et cetera. Genauer gesagt handelt es sich bei einem Migrant/ einer Migrantin um eine Person, die sich ohne der jeweiligen Staatsangehörigkeit in diesem Land aufhält. Das bedeutet vereinfacht gesagt, dass wir als österreichische Staatsangehörige Migranten sind, sobald wir die Grenze zu Deutschland überqueren. Wie und wieso interpretiert die breite Masse diesen Begriff nun anders? Der Begriff wird fälschlicherweise mit dem Wort „Flüchtling“ gleichgesetzt und gelangt durch Stereotype und Vorurteile zu seiner negativen Konnotation. So werden Personen aus dem arabischen oder asiatischen Raum eher als Migranten angesehen, als solche, die ursprünglich aus Skandinavien, Frankreich usw. stammen. Verantwortlich für diese falsche Annahme sind Vorurteile und Stereotype.

Wie wird mit Migration nun in der Schule umgegangen?

Schüler und Schülerinnen mit Migrationshintergrund haben schlichtweg aus mehreren Gründen schlechtere Rahmenbedingungen für ihre schulische Ausbildung. Häufig stammen sie von „Arbeiter-Eltern“ ab, die nur einen geringen soziökonomischen Status vorzeigen können. Dadurch fehlt es diesen Kindern an finanziellen und bildungstechnischen Ressourcen, welche sie somit automatisch benachteiligen. Dennoch weißen Kinder mit Migrationshintergrund eine höhere Beschaffenheit an kulturellen Ressourcen auf, die jedoch kaum gefördert werden. Dazu zählt die Mehrsprachigkeit, welche SchülerInnen mit migrantischen Wurzeln aufweisen. Man könnte so viel Potential daraus schlagen, aber durch Normen der Gesellschaft werden arabische Sprachen als negativ angesehen und eher weniger bis gar nicht gefördert. Dabei könnte man einen regelrechten Kulturaustausch innerhalb von Schulklassen initiieren, wenn man anderen Sprachen (auch arabischen) mehr Bedeutung im Schulsystem zukommen lässt. 

Stattdessen werden Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, in der ersten Klasse der Volksschule einem Test unterzogen werden, der prüft, ob die Schülerin/ der Schüler die deutsche Sprache ordnungsgemäß beherrscht. Die Rede ist vom BESK-DaZ Einstufungstest, der sowohl schriftliche als auch sprachliche Sprachkompetenzen überprüft. Erreicht ein Schulkind nicht genügend Punkte, um diesen Test zu bestehen, wird es in Förderklassen untergebracht. Natürlich sollte bei Problemen bzw. Schwierigkeiten individuell gefördert werden, doch meines Erachtens ist es nicht besonders förderlich, wenn alle leistungsschwächeren SchülerInnen in dem selben Förderkurs sind. Denn somit würde man sie von den guten Schulkindern isolieren, was bei den zu Fördernden Resignation hervorrufen kann. Eine Testung per se halte ich persönlich nur dann für sinnvoll, wenn für alle Schüler und Schülerinnen, egal welche Muttersprache sie sprechen, die gleichen Rahmenbedingungen gegeben sind.

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Man sollte meinen, dass die Steigerung der Effizienz und die Verbesserung von Technologien zu einer Reduzierung verwendeter Ressourcen und somit einem positiven Effekt für das betroffene Umfeld führt. Dass dies aber nicht genau so funktioniert, ist durch den Rebound-Effekt zu erklären. Dieser Blog beschäftigt sich mit eben jenem Effekt, wobei zuerst der Begriff selbst erklärt wird und in weiterer Folge verschiedene Bereiche beleuchtet werden, in denen dieses Phänomen auftritt. Zuletzt wird noch die Frage behandelt, ob es möglich wäre, diesen Effekt durch gewisse Rahmenbedingungen auszuschalten, bzw. inwieweit das in der heutigen Gesellschaft überhaupt möglich wäre.

Was ist der Rebound-Effekt? Vom Umweltbundesamt wird dieses Phänomen als eine Steigerung der Effizienz, die zu einem geringeren Ressourcenverbrauch führt, beschrieben. Dieses zeigt sich allerdings nicht, da durch einen geringeren Ressourceneinsatz auch die Kosten für den Verbraucher fallen und das jeweilige Produkt oder die Dienstleistung öfter genutzt oder weitere Produkte gekauft werden. Somit steigt die Belastung der Umwelt an, obwohl die Prozesse zumindest theoretisch nachhaltiger gestaltet werden als sie das zuvor waren (Umweltbundesamt, 2019).

„Grundsätzlich ist von einem Rebound-Effekt die Rede, wenn die Steigerung der Ressourceneffizienz nicht in vorgesehenem Maße zur Senkung des Ressourcenverbrauchs führt“ (Lutter, S., Giljum, S., & Gözet, B., 2016, S. 4). 

Anschaulich ist das beispielsweise der Fall, wenn ein PKW durch Effizienzsteigerung günstiger wird und man sich daher beim nächsten Kauf eher für ein größeres Modell entscheidet, dass sich zuvor im Budget nicht ausgegangen wäre. Dieses Auto wird dann auch eher hergenommen, zum Beispiel für Kurzstrecken, anstatt dieselbe Strecke zu Fuß oder mit dem Rad zu bestreiten. Insgesamt bedeutet dies also eine höhere Belastung für die Umwelt, obwohl das einzelne Fahrzeug theoretisch energieeffizienter wäre als zuvor produzierte.

Wo kann dieser Effekt beobachtet werden? Der Begriff des Rebound-Effekts kommt ursprünglich aus der Energieökonomie und ist dementsprechend dann zu beobachten, wenn es um Auswirkungen auf die Umwelt geht. Wie im oberen, erklärenden Beispiel kann es sich dabei um die Produktion und Verwendung von PKWs handeln, wurde aber auch schon viel früher beobachtet, beispielsweise beim Einsatz von Glühlampen – die Einführung der Wolframwendel-Glühlampen löste im 20. Jahrhundert die Kohlenfadenlampe ab. Es wird bei gleicher Leistung nur etwa ein Viertel der Energie benötigt, jedoch entwickelte sich durch die billigere Produktion ein Produkt für die Masse und es wurden ungleich mehr Lampen verkauft, wodurch sich absolut gesehen die benötigte Energie in Form von Strom vervielfacht hat. Ebenso ist diese Tendenz bei der Weiterentwicklung von Fernsehgeräten zu beobachten.

Verschiedene Arten des Rebound-Effekts. Das Phänomen des Rebound-Effekts lässt sich in verschiedene Kategorien aufteilen: Einerseits gibt es den direkten Rebound-Effekt, wobei die Steigerung der Effizienz eines Produkts oder einer Dienstleistung zu einer größeren Nachfrage der Verbraucher führt und daher mehr gekauft wird, da das Produkt billiger geworden ist. Andererseits kann man den indirekten Rebound-Effekt erkennen; dieser setzt sich aus verschiedenen Teilbereichen zusammen. Es spielen inkorporierte Ressourcen eine Rolle, d.h. es gibt einen Mehraufwand, der erst in zweiter Linie zu einer Effizienzsteigerung führt. Außerdem zeigen sich sogenannte Sekundäreffekte, was bedeutet, dass es in Folge der Effizienzsteigerung zu einem ökonomischen Wachstum kommt. Die Summe aus direkten und indirekten Effekten ergibt zusammen den gesamt-wirtschaftlichen Rebound-Effekt, welcher nur durch die prozentuelle Änderung des Ressourcenverbrauchs geschätzt werden kann (Lutter, S., Giljum, S., & Gözet, B., 2016). Zusätzlich ist manchmal auch die Rede von einem so genannten Cross-Factor Rebound-Effekt, wobei es um Produktivitätssteigerung geht, die die Energienachfrage erhöhen kann. Wenn Arbeitsstunden frei werden, dann werden diese in der Regel auch wieder mit irgendeiner Tätigkeit gefüllt; die verschiedenen Tätigkeiten, die in dieser Zeit ausgeübt werden, sind alles Faktoren, die den absoluten Energieverbrauch anheben können (Santarius, T., 2012). Da die Abgrenzung des Rebound-Effekts von anderen Wachstums- und Strukturwandelprozessen sehr schwierig ist, können große Schwankungen in den Schätzungen entstehen, je nach Ansichten der Studien (Umweltbundesamt, 2019). 

Wieso gibt es den Rebound-Effekt? Für die Entstehung eines solchen Phänomens werden sowohl finanzielle, regulatorische als auch sozialpsychologische Faktoren beachtet. Finanziell, da es in Folge der Effizienzsteigerung zu einer Kostensenkung kommt und somit mehr Geld übrig bleibt, welches dann weiter ausgegeben werden kann. Regulatorische Ursachen (auch Transformations-Effekte) treten auf, wenn neue Technologien übermäßig stark eingesetzt werden, wenn regulatorische Anforderungen günstig sind. Und letztlich sozialpsychologische Ursachen (auch mentale Ursachen), da teilweise dieses gestiegene Konsumverhalten nicht absichtlich auftritt („moral leak“) oder auch wenn der Kauf von umweltschädlicheren Produkten mit dem Kauf von nachhaltigeren Produkten steigt („moral licensing“), ganz nach dem Motto „das kann ich mir leisten, ich schaue ja sonst so auf die Umwelt“. Wichtig jedoch, nicht jede Steigerung des Konsumverhaltens ist mittels des Rebound-Effekts zu erklären, sondern nur, wenn dem eine Effizienzsteigerung vorausgeht (Lutter, S., Giljum, S., & Gözet, B., 2016).

Was müsste sich also ändern, sodass der Rebound-Effekt nicht mehr auftritt? Und kann es eine solche Gesellschaft überhaupt geben? Um ein Phänomen wie den Rebound-Effekt zu minimieren, müsste die Gesellschaft sich in ihrem Konsumverhalten von Grund auf ändern. Billigere Produkte aufgrund höherer Effizienz sparen bei Konsumenten in erster Linie Geld, wovon man sich wiederum weitere Produkte leisten kann oder die bereits gekauften vermehrt benutzen kann. Um aber den Rebound-Effekt zu verkleinern, müsste man diese effizienteren Produkte ebenso einsetzen wie die weniger ressourcenschonenden, ohne sich weiteres zu leisten. Es könnte bei Menschen die Angst entstehen, weniger für seinen Preis zu bekommen – wenn man sich mehr leisten kann, das aber nicht einsetzen und ausnutzen kann, wieso hat man sich dieses Produkt dann überhaupt geleistet? Es müsste sich also nicht nur das Konsumverhalten, sondern auch die Einstellung der Gesellschaft zu (materiellen) Gütern verändern. Negativ wirkt hier ein, dass der Rebound-Effekt viel zu wenig bekannt ist. Wer sagen kann, dass er oder sie energieeffiziente und sparende Produkte kauft, denkt meist nicht weiter, was die Übernutzung eben dieser Dinge auswirkt. Die Person selbst spart und hilft ja mit dem Kauf ressourcenschonender Güter, es wird nicht daran gedacht, wieviel öfter diese Produkte in der gesamten Gesellschaft verkauft werden. Die Einstellung der gesamten Gesellschaft zu ändern, klingt nach einer utopischen Welt, nach einem unmöglichen Ziel. Wie sollte das durchgeführt werden? Können Regeln oder Gesetze, die in der Politik entstehen und erlassen werden, diese Veränderung beeinflussen? Hilft beispielsweise eine CO2-Steuer, wie sie in Österreich ab Juli 2022 eingeführt werden soll? Problematisch an solchen Steuern ist meines Erachtens, dass dabei oft die Falschen getroffen werden – Menschen, die sowieso schon Probleme haben, sich ein Auto zu leisten, werden eher an einer CO2-Steuer leiden, als jene, die ohne weiteres mehrere Autos zuhause stehen haben und sich um Geld keine Sorgen machen müssen. Und nur weil sie dann Steuern auf Benzin oder Diesel zahlen müssen, wird ihre Einstellung und ihr Konsumverhalten sich wahrscheinlich eher weniger ändern als das der Personen, die zuvor schon finanzielle Schwierigkeiten hatten. Natürlich wird darüber gesprochen, dass das Geld in Form eines Klimabonus wieder an die Konsument*innen zurückgehen soll, aber Steuern bleiben trotzdem Steuern und auch wenn es Maßnahmen gibt, die diese abfedern sollen, bleibt im Endeffekt trotzdem die ärmere Gesellschaftsschicht daran hängen, die dann gezwungen sind, ihr Verhalten anzupassen. Hilft das nun weiter? Eventuell, getan ist es damit allerdings nicht. Denn es behandelt weiterhin nur Symptome des Klimawandels und der Probleme, die durch erhöhten Energieverbrauch entstanden sind – unter anderem in Folge von Rebound-Effekten.

Meines Erachtens nach ist ein wichtiger Schritt die Aufklärungsarbeit. Viel zu wenige Menschen wissen über Rebound-Effekte Bescheid und denken, sie würden ja sowieso energiesparend unterwegs sein, während sie immer noch mehr (effiziente) Produkte einkaufen. Sinnvoll könnte es beispielsweise sein, Informationsevents zu organisieren, den Effekt in der Schule im Rahmen des Politische Bildung- oder Geografie-Unterrichts zu besprechen, oder auch Informationsblätter per Mail oder Post auszuschicken, um so mehr Haushalte zu erreichen. Ebenfalls als einen interessanten Ansatz würde ich finden, genau entgegengesetzt des jetzigen Systems vorzugehen: Diejenigen, die tatsächlich energieeffizient und bewusst leben, zu belohnen, anstatt Steuern einzuführen und das „Schlechte“ zu bestrafen. Ob das allerdings in einer so veränderungsallergischen Welt möglich ist, lässt sich diskutieren.

 

(verfasst von Elena Schüssling)

 

Literatur:

Lutter, S., Giljum, S., & Gözet, B. (2016). Rebound-Effekte. Inputpapier für die Implementierung von RESET2020. Forschungsgruppe „Nachhaltige Ressourcennutzung“, Wirtschaftsuniversität Wien (Hrsg.). Wien.

Santarius, T. (2012). Der Rebound-Effekt. Über die unerwünschten Folgen der erwünschten Energieeffizienz. In Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH (Hrsg.), Impulse zur WachstumsWende (5). Wuppertal.

Umweltbundesamt (2019). Rebound-Effekte. Zugriff unter https://www.umweltbundesamt.de/themen/abfall-ressourcen/oekonomische-rechtliche-aspekte-der/rebound-effekte (12.11.21).

 

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(von Michaela Rudinger)

Ich habe mich entschlossen auf diesem Blog einen Beitrag zum Thema Klimaschutz zu verfassen, weil ich der Meinung bin, dass dieser Stoff nicht nur so brisant wie noch nie ist, sondern auch mit der Bewegung Fridays for future bereits in unseren Schulen Einzug gehalten hat.  

Die Zukunftsfrage der Gesellschaft wurde auch bereits 2015 von Papst Franziskus in seiner Enzyklika Laudato si‘ angesprochen. In diesem Schreiben bezieht Papst Franziskus klare und deutliche Position zur rücksichtlosen Ausbeutung der Natur. Unsere Form von Wohlstand auf Kosten von Mensch und Natur ist nicht zukunftsfähig und geht zu Lasten zukünftiger Generationen. Der Papst sieht die dringende Notwendigkeit Umzusteuern und ruft zu einem internationalen Dialog auf.

Die Enzyklika Laudato si‘ ist ein umweltpolitisches Diskussionspapier, dass an Hand von konkreten Punkten den Leser einlädt, nachzudenken wie Nachhaltigkeit in einer Zeit von “ Mehr, mehr, immer mehr“ aussehen kann. 

Es bedarf ein zurücknehmen, ein mit weniger zufrieden zu sein. Laut Papst Franziskus könnte der Glaube die Basis sein, auf der dieses Umdenken gelingen kann. 

Ich lade meine Leser herzlich ein die Enzyklika von Papst Franziskus zu lesen und sich mit der Zukunftsfrage unserer Gesellschaft auseinander zu setzten.

 

Literaturverzeichnis

Papst Franziskus (2015). Enzyklika Laudato si‘ Über die Sorge für das gemeinsame Haus. Ante-Matiere.