(von Michaela Rudinger)
Ich habe mich entschlossen auf diesem Blog einen Beitrag zum Thema Klimaschutz zu verfassen, weil ich der Meinung bin, dass dieser Stoff nicht nur so brisant wie noch nie ist, sondern auch mit der Bewegung Fridays for future bereits in unseren Schulen Einzug gehalten hat.
Die Zukunftsfrage der Gesellschaft wurde auch bereits 2015 von Papst Franziskus in seiner Enzyklika Laudato si‘ angesprochen. In diesem Schreiben bezieht Papst Franziskus klare und deutliche Position zur rücksichtlosen Ausbeutung der Natur. Unsere Form von Wohlstand auf Kosten von Mensch und Natur ist nicht zukunftsfähig und geht zu Lasten zukünftiger Generationen. Der Papst sieht die dringende Notwendigkeit Umzusteuern und ruft zu einem internationalen Dialog auf.
Die Enzyklika Laudato si‘ ist ein umweltpolitisches Diskussionspapier, dass an Hand von konkreten Punkten den Leser einlädt, nachzudenken wie Nachhaltigkeit in einer Zeit von “ Mehr, mehr, immer mehr“ aussehen kann.
Es bedarf ein zurücknehmen, ein mit weniger zufrieden zu sein. Laut Papst Franziskus könnte der Glaube die Basis sein, auf der dieses Umdenken gelingen kann.
Ich lade meine Leser herzlich ein die Enzyklika von Papst Franziskus zu lesen und sich mit der Zukunftsfrage unserer Gesellschaft auseinander zu setzten.
Literaturverzeichnis
Papst Franziskus (2015). Enzyklika Laudato si‘ Über die Sorge für das gemeinsame Haus. Ante-Matiere.
Als aller erstes gleich vorweg, ich bin nicht gläubig und verfolge auch die katholische Kirche / Schriften des Papstes etc. nicht, jedoch hat mich dieser Beitrag dann doch irgendwie interessiert. Sicher, in den Nachrichten wird immer wieder mal erwähnt, dass der Papst etwas zu Klimawandel, Umweltbelastung oder sonstigen relevanten Themen gesagt hat, doch war mir in keinster Weise bewusst, wie ausführlich diese Abhandlungen tatsächlich sind. Also habe ich die Gelegenheit genutzt und diese Enzyklika gelesen – zugegeben, nicht in ihrer Gänze, aber doch etwa bis zur Hälfte und möchte nun als Außenstehende meine ersten Eindrücke und Meinungen dazu aufschreiben.
Ich muss ehrlich zugeben, ich bin etwas hin und hergerissen von dieser Schrift: Einerseits hätte ich nicht erwartet, darin so viele relevante Themen und Argumente zu finden, die mit meinen Gedanken übereinstimmen – zum Beispiel, dass nur Symptome der Umweltlprobleme behandelt werden, anstatt nach den Wurzeln zu suchen; die vielen Ausführungen, wie der Mensch seinen (negativen) Teil zum Klimawandel oder zur sozialen Ungerechtigkeit beiträgt, die Nutzung/Übernutzung/Ausnutzung sämtlicher Rohstoffe, die tagtäglich vorangetrieben wird oder auch wie genau diese sehr realen Probleme beschrieben werden. Andererseits kann ich aber auch manche der Aussagen gar nicht mit meinen Ansichten vereinbaren – „vom Konsum zum Opfer, von der Habgier zur Freigebigkeit, von der Verschwendung zur Fähigkeit des Teilens überzugehen“ (Einführung, Absatz 9) als Lösungsvorschlag finde ich dann doch sehr weit hergeholt, vor allem in einer materiell orientierten Welt, wie es die unsere sehr wohl ist. Solche Aussagen haben für mich keinen Mehrwert – wie soll ich mich daran orientieren und damit Umweltprobleme im kleinen Rahmen minimieren/lösen?
Viele der Formulierungen sind sehr Gott-bezogen, was ja nicht weiter verwunderlich sein sollte, da es sich immer noch um eine religiöse Schrift handelt, es aber für nicht gläubige Menschen schwer macht, manche der Argumente ernst zu nehmen. In Kapitel 1, Absatz 23 beschreibt Papst Franziskus das Klima als „gemeinschaftliches Gut von allen und für alle“, was ja an sich durchaus so formuliert werden kann, jeder Mensch ist vom Klima abhängig und an seiner Veränderung beteiligt, aber durch die Formulierung wirkt es auch so, als würde das KLima als materielles Gut, das dem Menschen gehört, beschrieben werden, orientiert an einer Schöpfungsgeschichte der Erde, die in der niedergeschriebenen Form nicht so stattgefunden haben kann.
Sehr positiv muss ich aber betonen, wie faktenreich die Schrift tatsächlich ist: Der Klimawandel und die Umweltbelastung wurden sehr genau beschrieben und es werden die Probleme auch sehr detailliert ausformuliert, was ich ehrlich gesagt nicht in dieser Form erwartet hätte. Die Reichweite dieser Worte beziehungsweise welche Menschengruppe diese Formulierungen und Aussagen ansprechen, denke ich wird sich allerdings auf (streng) gläubige Personen und Menschen, die irgendeine Form eines Theologie-/Religionstudiums betreiben oder jene, die nicht gläubig sind, sich aber für (verschiedene) Religionen oder auch ihre weltlichen Auswirkungen interessieren, beschränken. Inwieweit das also zu einer Änderung des Verhaltens mancher Menschen führen könnte, kann ich nicht einschätzen.
Alles in allem ist dies jedoch eine weitaus interessantere Schrift als ich zu Beginn erwartet hatte, der ich nicht komplett zustimmen kann, die aber viele sehr wichtige Fakten nennt und versucht auf ihre Weise eine (hoffentlich positive) Veränderung zu bewirken. (Elena Schüssling)