image_pdfimage_print

Die Probleme im Elementarbereich – sind Kindergartenkinder weniger wert?

____________________________________________________________

 

Es ist schon seit längerer Zeit in aller Munde, dass im Elementarbereich die Wogen hochgehen – die Beschäftigten fordern schon lange und eisern eine Aufwertung ihres Berufsstandes und eine dementsprechende Entlohnung.

Sie haben immer mehr mit Personalnot zu kämpfen und mit noch größeren Gruppen – den Kindergärtnern und -innen geht somit schön langsam die Puste aus.

Man kennt es aus dem Bekannten-, Verwandten- oder Freundeskreis bzw. auch teilweise aus den Medien: Die Elementarpädagogik wird sehr oft belächelt und als nicht sehr wichtig erachtet. Den Beschäftigten wird nachgesagt, dass sie „ja eh nur den ganzen Tag mit den Kindern spielen müssten, was soll da schon dabei sein bzw. so anstrengend sein?“

Doch wie fordernd, anstrengend und vor allem wie wichtig dieser Bereich ist, davon ist selten die Rede. Ich habe einige Bekannte, die im Kindergarten oder ähnlichen Einrichtungen tätig sind und sie sind sich einig: So kann und wird es nicht mehr lange weitergehen. Sie alle lieben ihren Beruf und geben täglich ihr Bestes für die Kinder, doch die Rahmenbedingungen müssen auch stimmen! Die Entlohnung steht in keinster Weise für die Verantwortung, die sie tragen und ist alles andere als wertschätzend und fair. Viele wechseln nach kurzer Zeit in einen anderen Bereich oder entscheiden sich, zu studieren. Das ist sehr schade, da ja bereits die 5-jährige BAfEP, die die meisten besucht haben, sie diesem tollen und wichtigen Beruf näherbringt bzw. sie extra dafür ausbildet. Doch unter sollen Umständen orientieren sich dann sehr viele doch lieber um. Es gibt auch die Möglichkeit für Interessierte, ein 3-jähriges Kolleg abzuschließen, doch selten ist man danach gleichgestellt mit den Elementarpädagogen und -innen und verdient dementsprechend noch weniger. Somit lohnt sich auch dieser Weg für Spätentschlossene leider gar nicht und trägt wiederum nicht zu einer Aufwertung bei. Somit werfen viele das Handtuch und suchen sich einen Job, bei dem sie mehr geschätzt werden und wo auch die Bezahlung stimmt. Dabei wäre es so wichtig, gute Beschäftigte in diesem Bereich zu wissen, da dort die Entwicklung unserer Kleinsten beginnt und sie lernen, sich auch außerhalb der Familie an gewisse Regeln, einem Miteinander mit den anderen Kindern und Pädagogen sowie -innen zu halten. Außerdem werden sie spielerisch und kreativ gefördert und entwickeln sich kognitiv weiter. Bereits hier entstehen Freundschaften fürs Leben und ich denke, fast jeder denkt doch gerne an seine Kindergartenzeit zurück. Diese Entwicklung ist der Grundstein für die schulische Laufbahn, die danach folgt und der sich jede/r stellen muss. Wäre es also nicht mehr als dringend erforderlich, hier Geld in die Hand zu nehmen und den Beschäftigten die Wertschätzung entgegenzubringen, die sie so sehr verdient haben? Liebe Politik, bitte investiert endlich mehr in die Entwicklung unserer Kinder, denn sie sind die Zukunft! Oder sind Kindergartenkinder weniger wert als Schulkinder?

Privilegien während Corona?!
Widerspruch oder doch untrennbar miteinander verbunden?
_____________________________________________________________________

 

Corona ist seit mittlerweile einem ganzen Jahr das vorherrschende Thema – nicht nur in Österreich, sondern fast weltweit. Es hat uns allen Seiten aufgezeigt, die wir sonst nie und nimmer geglaubt hätten, dass sie existieren. Von heute auf morgen drehte sich die Welt anders als sonst und wir mussten auf vieles, das uns liebgeworden ist und als selbstverständlich galt, plötzlich verzichten. Niemand wusste, was genau auf uns zukommt und noch zukommen wird. Wir sitzen seit Corona also alle wahrlich im selben Boot. Anfangs wuchs die Menschlichkeit und Nächstenliebe innerhalb unseres Landes, doch dies sollte nur von kurzer Dauer sein. Doch schnell wurde ein Gegeneinander und eine Distanz allen und jeden gegenüber daraus. Menschen, die schon vor Corona am Abgrund der Gesellschaft standen, waren nun noch in weitere Ferne gerückt inklusive aller ihrer Bedürfnisse, Rechte etc. Die wenigsten scherte es, wie es den Obdachlosen im Lockdown ging, wie hart deren sowieso schon tagtäglicher Überlebenskampf ist oder wie diese Personen durch diese schwierige Zeit kommen. Anstatt froh zu sein, dass wir ein Dach über dem Kopf haben und genug zu essen, wurde die Stimme im Kopf laut, die sagt, wie klein unsere Wohnung doch ist oder wie sinnlos das Leben ohne Spaß und Vergnügen in der Freizeit ist. Wie schlimm wir es doch erwischt haben, immer nur Zuhause sein zu müssen und nicht tun und lassen zu können, was und wann immer wir das möchten. Ob Flüchtlinge in Moria fast verhungern oder kein sauberes Wasser haben, rückte noch mehr in den Hintergrund, denn die einzig entscheidende Frage, die sich stellte, war wie so oft: „Hauptsache mir selber geht es gut, ich muss auf mich selber und meine Familie achten. Ich kann nicht auch noch auf Andere Rücksicht nehmen. Wie soll das auch noch gehen? Wir haben gerade alle genug eigene Probleme, sollen sich doch andere um die Flüchtlinge kümmern!“ Egoismus pur, der leider durch Corona noch verstärkt wurde und die Politik tat ihr übriges, auch kein schlechtes Gewissen aufkommen zu lassen. Doch gerade diese Krise sollte uns alle endlich mehr zusammenschweißen und uns endlich mehr füreinander einstehen lassen und vieles, das bis hierhin normal erschien, zu hinterfragen und endlich Handlungen zu setzen. Warum sind weiße Menschen privilegiert und Dunkelhäutige nicht? Wieso gibt es so viel Leid auf dieser Welt, obwohl es für alle genug zu trinken und essen gäbe? Wieso ist Bildung nicht für jeden zugänglich? Warum haben die, die schon alles haben, nie genug? Warum gibt es immer noch so viel Ungleichheit auf der Welt? Wäre es nicht viel schöner, wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen und unsere Lebenszeit nutzen, um anderen zu helfen und dadurch so viel für uns selbst zurückbekommen? Es wäre dann viel ruhiger auf der Welt und man hätte weniger Angst vor Situationen, die man nicht beeinflussen kann und die unerwartet das Leben auf den Kopf stellen. Es könnte so schön sein – doch das ist es leider nicht….