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Mitmachen, mitreden, mitarbeiten – egal ob ein Mensch eine Behinderung hat oder nicht. Darum geht es beim Begriff Inklusion. In der Schule bedeutet Inklsuion also: Kinder mit und ohne Behinderung lernen gemeinsam. Würde man Fachleute fragen, würden diese sagen: Kinder mit und ohne Förderbedarf lernen gemeinsam!

Doch was bedeutet eigentlich „ein Kind mit SPF (=sonderpädagogischer Förderbedarf)? Ein solcher Förderbedarf kann bei Kindern aus ganz unterschiedlichen Gründen festgestellt werden: ob Seh- oder Hörschwächen, Schwierigkeiten beim Lernen oder Sprechen, diverse körperliche oder motorische Beeinträchtigungen bis hin zu chronischen Krankheiten.
Einen gemeinsamen Unterricht für Kinder mit und ohne Behinderung gab es in manchen Bundesländern schon, bevor der Begriff Inklusion so breit diskutiert wurde. Nachdem ich einen Artikel über Sozialpädagogik gelesen habe, wurde mir erst bewusst, dass es nicht immer selbstverständlich war, dass Schulen ein gutes Angebot für Schüler/innen mit SPF hatten. Erst nachdem Deutschland im Jahr 2009 die UN-Konvention über „Rechte von Menschen mit Behinderung“ festlegte, wurde Inklusion in der Schule ein Muss. Denn in Artikel 24 der Konvention heißt es, dass „Menschen mit Behinderung gleichberechtigt Zugang zu einem inklusiven, hochwertigen und unentgeltlichem Unterricht an Grundschulen und weiterführenden Schulen haben“ sollen. Diese Niederschrift wurde jedoch nicht von allen so akzeptiert und es stellte sich heraus, dass es in der Bevölkerung viele Kritiker zu diesem Thema gibt.

Die Umsetzung der Inklusion wird an unterschiedlichen Schulen auch unterschiedlich organisiert und umgesetzt, was wiederum große Unterschiede auf das Gelingen vom Konzept der Inklusion ausweist. So entsteht bei vielen Menschen gegebenfalls der Eindruck, Inklusion an sich sei der falsche Weg. Dass Inklusion aber an vielen Schulen gelingt, wird häufig übersehen. 

Beispiele für positiv gestimmte:

  • Der gemeinsame Unterricht ist für alle Kinder gut: Kinder mit Behinderung lernen dort mehr als in der Förderschule und die Kinder ohne Behinderung lernen nicht weniger.
  • Kinder mit Behinderung werden besser auf das „echte“ Leben und die Selbständigkeit vorbereitet.
  • Kinder ohne Behinderung lernen früh den Umgang mit Menschen mit Behinderung. So entwickeln sie gar nicht erste Berührungsängste oder auch Vorurteile, die oft der Grund für Missachtung und Ausschluss sind.
  • Inklusion ist ein Recht, nicht einfach nur eine Idee. Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft sind gleichwertig. Also haben wir die Pflicht, Inklusion an der Schule zu ermöglichen!

Aussagen von Kritikern:

  • Kinder mit Behinderung bremsen das Lerntempo. Ihre Bedürfnisse und ihr Verhalten stören oft den Ablauf des Unterrichts.
  • Leistungsstarke Kinder werden nicht ausreichend gefördert.
  • Das Erlernen sozialer Kompetenzen reicht nicht, Schule muss auch Wissen vermitteln.
  • Kinder mit Behinderung können in separaten Schulen besser unterstützt und gefördert werden.
  • Kinder mit Behinderung erleben an Regelschulen Spott, Ausgrenzung und Versagen.
  • Die Lehrerinnen und Lehrer wissen zu wenig über bestimmte Beeinträchtigungen. Deshalb werden sie den Kindern nicht gerecht.

Dies sind nur wenige von vielen Statements zu diesem Thema. Mein Gedanke dabei ist nun, wie können wir die Kritiker umstimmen?

Denn wenn Inklusion gelingen solle gilt: Alle Beteiligten müssen sie wollen und dazustehen!

Autorin: Melissa Siebenhofer

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