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Klara Bachmair, Lukas Franta, Barbara Panosch, Konstantin Schmidbauer

 

Unter dem Begriff „Diversität“, oder Englisch „Diversity“, versteht man eine kulturelle und soziale Verschiedenheit und Vielfalt einer Gesellschaft.

 

Diversität zeigt sich im Kontext des Unterrichtsraumes zunächst sofort in der heterogenen Zusammensetzung der Klasse selbst. Diese stellt ein Mosaik aus den unterschiedlichsten Individuen dar, die zwar in etwa derselben Altersklasse angehören, jedoch die unterschiedlichsten Voraussetzungen in den Unterricht mitbringen. Verschiedene soziale Umstände, unterschiedliche Ethnizitäten, gesammelte Erfahrungen, verschiedenartige Interessen und allerlei andere Faktoren resultieren in einem polymorphen Pool, in welchem Kinder oder Jugendlich mit völlig unterschiedlichen Lernanforderungen nebeneinander bestmöglich lernen sollen. Somit wird schnell klar, dass Diversität im Klassenzimmer eine große Herausforderung für eine Lehrperson darstellt und sich nicht nur auf Klassenebene zeigt:

Auch Lehrpersonen sind dazu aufgerufen, „divers“ zu unterrichten, indem sie auf die große Varianz der Schüler/innenbedürfnisse eingehen, was sich beispielsweise in einer abwechslungsreichen Methodik zeigt.  Dies setzt jedoch auch eine Selbstreflexion voraus, durch welche Lehrpersonen sich ihrer „eigenen“, inneren Heterogenität bewusst werden.

Im Unterricht sind die verschiedenen Voraussetzungen und Erfahrungen der Schüler und Schülerinnen nicht nur eine große Herausforderung, sondern bieten auch eine Chance für einen gelungenen Unterricht. Es muss aber auf das Individuum individuell eingegangen und personalisiertes Lernen ermöglicht werden, da jedes Kind bei der Wissensaneignung seine eigene Geschwindigkeit, seine eigene Methode und seinen eigenen Weg der Umsetzung besitzt. Darüber hinaus ist für die Wissensaneignung und den Lernprozess bei Schülern und Schülerinnen das Gefühl der Zugehörigkeit, das Erfahren von Kompetenz und das Erleben von Autonomie von sehr großer Bedeutung.

In kleineren Projekten oder Gruppenarbeiten wird neben der Sozialkompetenz auch eine Vermischung der Charaktere angeregt und die gegenseitige Hilfe gefördert. Im Hinblick auf die Notengebung stellt diese Vielfalt unter den Schülern und Schülerinnen die Lehrpersonen erneut vor eine große Herausforderung. Mit dem vorherrschenden System der summativen Beurteilung kann der Lernstand, Wissenslücken o.ä. nicht detailliert festgehalten werden. Daher ist eine formative Beurteilung anzustreben, bei der Schüler/innen nicht untereinander verglichen werden, sondern bei der die individuelle Verbesserung bzw. Leistung vergütet wird. Das ist schlussendlich auch der Zugang, den es braucht, um den Schüler/ die Schülerin ganzheitlich als Mensch mit seiner eigenen Geschichte wahrzunehmen, ohne ihn ausschließlich auf eine abstrakte Note zu reduzieren. Generell stellt sich als Lehrperson die Frage, wie man sich in seiner Profession selbst sieht: Bin ich nur der Vermittler meines Fachs, oder nicht vielleicht mehr, gar ein wichtiger Wegbegleiter in der Entwicklung eines Menschen hin zu seiner Selbstverwirklichung?

Damit Diversität nicht nur in einer oder mehreren Klassen aufleben kann, sondern in der ganzen Schule, benötigt es eine intensive Zusammenarbeit unter den Lehrkräften, die diese Vielfalt in ihrem eigenen Handeln und ihrer eigenen Person auch selbst vorleben. Dies erfordert einen intensiven Diskurs im Lehrerzimmer. Erst dadurch wird ermöglicht, Aspekten wie Religion, Sprache, Kultur, Alter, Geschlecht, Nationalität, aber auch Beeinträchtigungen ihren Platz in der Schule einzuräumen und offenen darüber in einen Diskurs einzutreten.

 

Entsprechende Artikel/Videos:

https://www.youtube.com/watch?v=U_94pi0Zt10

https://www.zeit.de/online/2008/43/schulen-diversitaet/komplettansicht

 

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