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In diesem Artikel soll es um den Menschen selbst gehen, der durch die Eingliederung in einen Bildungsprozess gleichzeitig auch einem Formprozess unterliegt.

Die Macht der institutionalisierten Bildung

Bildungsinstitutionen sind gesellschaftlich gewollte Orte methodisierter Menschenbildung und Kulturübertragung und sehen ihren Auftrag in der Internalisierung von kulturellen Grundüberzeugungen, in der Weitergabe von Wissen sowie im Vermitteln von Fertigkeiten. Sie arbeiten dabei intensiv an den mentalen Strukturen und dem Wertesystem der in ihnen heranwachsenden Menschen. Somit kann man sagen, dass der Mensch gewissermaßen einen „Fertigungsprozess“ durchläuft, dessen Endresultat durch externe Faktoren (wie eben Gesellschaft, Politik, etc.) vorgegeben wird. Die Bildungsinstitutionen haben diesbezüglich grob folgende Ziele:

  • Menschen sollen etwas glauben
  • Menschen sollen etwas wissen
  • Menschen sollen etwas können
  • Menschen sollen ein bestimmtes Selbst- und Weltverständnis entwickeln

Besonders interessant ist hierbei das „Glauben“ sowie das Selbst- und Weltverständnis: Es handelt sich hier um Haltungen und Bilder vom Menschsein, die in ihrer Ausformung den bereits erwähnten externen Faktoren entsprechen müssen – denn sie sind es, die die Bildungsinstitutionen bedingen. Es existiert eine menschliche Norm, ein Leitbild eines „geformten“ Menschen, der sich abgrenzt vom „ungeformten“ Menschen. Aus den vielen verschiedenen Möglichkeiten des Menschseins wird auf diese Weise eine erwünschte selegiert und verstärkt: Es werden seelische Strukturen, Werteorientierungen und Fähigkeiten produziert.

Von der Geschichte des Schulwesens

Da die Inhalte und die Methoden der Bildungsinstitutionen Aufträgen externer Instanzen (konkret: Die Politik – ihrerseits gestaltet im Spannungsfeld ökonomischer Bedingungen) geschuldet sind, die naturgemäß ihre Interessen in der Gesellschaft zur Durchsetzung bringen wollen, muss Schule als Ort der Konkretisierung gesellschaftspolitischer Wertvorstellungen auch immer wieder im Rahmen gesellschaftskritischer Betrachtungen in den Fokus rücken. Dass Schulen im Dienst der externen Institutionen und der Gesellschaften stehen, aus denen sie entspringen, zeigt die Geschichte. Wirft man einen Blick zurück in die Geschichte des Schulwesens, so zeigt sich, dass Schule nicht vorrangig der Bildung der Person, sondern der Gewinnung „treuer Diener des Reiches“, „guter Christenmenschen“ und „ergebener Untertanen“ diente. Es zeigt sich, dass Schule ein machtpolitisches Instrument war, das nach wirtschaftlichen Zielen organisiert war. In Verordnungen des 18. Jahrhunderts etwa wurde gefordert, dass die Schüler „als Werkzeuge zugerichtet werden mögen, die dem gemeinen Wesen […] nützliche Dinge zu leisten im Stand seyen“. Dies sollte beispielsweise dadurch geschehen, indem sie lernen sollten „nach Vorschrift zu arbeiten“ und ihren „Eigenwillen zu verleugnen“. Hier wird die Disziplinierung und das Etablieren von Herrschaftsverhältnissen als Funktion der Schule deutlich. Auch heute könnte man noch sagen, dass die Schule ein Dienstleistungsbetrieb für die Umsetzung der jeweiligen staatlichen Ziele geblieben ist.

Schule im Nationalsozialismus

Wie sehr das Bildungswesen für staatliche Zwecke missbraucht werden kann, zeigte sich auf deutliche Weise in der Zeit des Nationalsozialismus: Hier stand die Schule ganz im Dienste staatskonformer Bewusstseinsbildung. Abseits der Traditionen der Aufklärung, vernunftbasierter Argumentation und Freiwilligkeit des Einzelnen wurde ohne Ausnahme die Einübung blinder Gefolgschaft seitens des Regimes gefordert. Für Individualität, geschweige denn Inklusion, wie wir sie heute begreifen, war kein Platz vorgesehen. Die furchtbaren Folgen machen deutlich, wie schwerwiegend die kulturpolitische Bedeutung des Bildungswesens sein kann. Dieser Missbrauch von Schule als machtpolitisches Instrument der Nationalsozialisten zeigt sich auch nach Ende des zweiten Weltkriegs als folgenschwer: Die Kinder, die diesen schulischen Prozess der Indoktrination in einer ihrer prägendsten Phase durchlaufen haben, befinden sich nach 1945 im besten Alter, um ihren Platz in der Gesellschaft zu finden und diese maßgeblich mit ihrer Stimme zu beeinflussen. Es liegt nahe zu vermuten, dass das braune Gedankengut und die Wertvorstellungen dadurch noch bis weit hinein in die Nachkriegszeit gedrungen sind und wirken konnten.

Diese Überlegungen zeigen, wie gefährlich die Gratwanderung sein kann, die sich durch die Tatsache ergibt, dass Bildungsinstitutionen zwar einerseits Menschen in ihren individuellen Zielen voranbringen sollen, andererseits aber eine wesentliche Rolle hinsichtlich der Sozialisation von Menschen spielen. Ein Aspekt dieser Sozialisationsfunktion, nämlich die sogenannte „Leistungsideologie“, soll Gegenstand des nächsten Artikels sein.

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Literatur (sämtlicher Artikel dieser Reihe):

Bohnsack, F. (2008). Schule – Verlust oder Stärkung der Person? Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt.

Fend, H. (20082). Neue Theorie der Schule. Einführung in das Verstehen von Bildungssystemen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Grimm G. (2011). Uniformierung und (Sozial-)Disziplinierung als pädagogisch-bildungs-politische Leitprinzipien bei der Grundlegung des öffentlich-staatlichen Pflichtschulwesens in Österreich im 18. Jahrhundert. In S. Sting, & V. Wakounig (Hrsg.), Bildung zwischen Standardisierung, Ausgrenzung und Anerkennung von Diversität, Band 12. (S. 101-113). Wien: LIT Verlag.

Klein, R. (2010). Fest-Stellungen: zur Entsorgung von Reflexivität durch Kultur- und Bildungsstandards. In S. Dungs (Hrsg.), & R. Klein, Standardisierung der Bildung. Zwischen Subjekt und Kultur. (S. 29-54). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Oelkers, J. (2003). Wie man Schule entwickelt. Eine bildungspolitische Analyse nach PISA. Weinheim, Basel, Berlin: Beltz Verlag.

Tauscher, A. (1968). Die Stellung des Lehrers in der Gesellschaft von heute oder Die Begegnung von Wirtschaft und Schule. In. Sozial- und Wirtschaftskundliche Schriftenreihe, Heft 5. Wien: Sparkassenverlag Gesellschaft m.b.H.

Winter, F. (2006). Leistungsbewertung. Eine neue Lernkultur braucht einen anderen Umgang mit den Schülerleistungen. In J. Bennack, A. Kaiser, & R. Winkel (Hrsg.), Grundlagen der Schulpädagogik, Band 49. Stuttgard: Schneider Verlag.

Eine aktuelle Studie belegt, dass Schulen, deren Leiter über eine enge Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule berichten, erzielen stärkere Leistungszuwächse als andere Schulen, und zwar unabhängig von der Schulart und der Schichtzugehörigkeit der Eltern. Die Eltern fühlen sich ernst genommen, hatten ein größeres Vertrauen in die Lehrkräfte und nahmen vermehrt an Elternsprachtagen oder anderen schulischen Veranstaltungen teil. Eltern mit Migrationshintergrund erhalten durch die Zusammenarbeit auch Einblicke in das Schulsystem, wodurch die ihre Kinder besser fördern und sie bei den Hausaufgaben unterstützen können. Es wird jedoch niemals möglich sein, dass man alle Eltern erreicht. Dies kann aber viele verschiedene Gründe haben (Schichtdienst, sprachliche Barrieren, kein Interesse usw.). Ebenso wirkt sich die Zusammenarbeit mit den Eltern zu einer positiveren Schulatmosphäre aus. In den folgenden Zeilen stelle ich einige Ansatzpunkte zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule vor:

  • Regelmäßige Sprechstunden und Gespräche
    Zur Verbesserung der Kooperation wird vorgeschlagen sich mit den Eltern bzw. Erziehungsberechtigten in gewissen Zeitabständen zusammen zu setzen. Hierbei sollten vor allem Themen und Methoden für den Unterricht diskutiert bzw. erarbeitet werden.
  • Eltern in Schulaktivitäten einbinden
    Eine weitere Möglichkeit ist es, Eltern (auch aus anderen Herkunftsländern) zu bitten bei schulischen Aktivitäten Spiele ihrer Kultur vorzustellen. Dadurch wird ebenso das Interesse an anderen Kulturen geweckt, das wiederum zur Verbesserung der interkulturellen Kompetenz führt.
  • Schriftliche und mündliche Mitteilungen
    Hierbei ist zu beachten, dass es eventuell auch Eltern mit Migrationshintergrund gibt, welche die deutsche Sprache nicht bzw. kaum beherrschen. Daher sollte man die wichtigsten Informationen auch in anderen Sprachen zur Verfügung stellen.
  • Informationsweitergabe
    In Zusammenarbeit mit den Eltern wäre es möglich die Schul-Webseite zu leiten und gemeinsam zu gestalten.
  • Elternforum im Internet erstellen
    Die Idee wäre ein Diskussionsforum zu erstellen, in dem Eltern und Lehrkräfte Informationen, Ideen, Dokumente und Nachrichten austauschen können. Dadurch wäre es auch möglich das Eltern, die im Schichtbetrieb arbeiten, am Schulleben teilnehmen.

 

Wie bereits in meinem ersten Blogeintrag angesprochen, soll in den folgenden Beiträgen der gesellschaftliche Aspekt von Schule thematisiert werden – konkret geht es mir hierbei um die schrittweise Erarbeitung einer Sicht auf das Bildungswesen im Lichte des Produktionsaspekts von Bildungssystemen und deren Sozialisationsarbeit (genau das war auch Gegenstand meines Referatsthemas). Auf diese Weise soll sich ein Bogen von den frühen Schulentwicklungen weg bis hin zu den jüngsten Standardisierungsbemühungen unserer Bildungspolitik spannen.

Ich möchte die aufeinander bezogenen Beiträge dabei nicht zu lange halten, da ich glaube, dass sich dies positiv auf die Lesemotivation auswirkt.

Bildung – ganz allgemein betrachtet:

Betrachtet man das Bildungswesen aus einer gesamtgesellschaftlichen Perspektive, so lässt sich dessen Bestreben im Wesentlichen auf eine Funktion reduzieren:

Bildungssysteme stellen die Reproduktion sowie Innovation von Strukturen einer Gesellschaft beim biologischen Austausch ihrer Mitglieder sicher.

Das bedeutet, dass es das Ziel einer Gesellschaft ist, sich selbst zu erhalten, indem sie die nachkommende Generation mit den Fähigkeiten, Werten und dem Wissen ausstattet, das jene zum sichern des gesellschaftlichen Fortbestands benötigt. Dabei kann Schule gleichzeitig zu einem Instrument sozialen Wandels werden, indem sie auf die Vermittlung neuer Qualifikationen zur Bewältigung neuer Aufgaben zugeschnitten wird. Bildung ist daher allein aus rein soziologischer Sicht notwendig, um die eigene Gesellschaft aufrechtzuerhalten. Da das Lernen folglich einem gesellschaftlichen Ziel folgt, müssen Lernprozesse organisiert werden. Dies geschieht durch eine „Vergesellschaftung“ von Lehren und Lernen in Institutionen. Diese transformieren spontane und unstete Formen des natürlichen und alltäglichen Lernens in vorausgeplante und stabile Formen.

Mit dem Schritt, die Bildung in klar strukturierten Institutionen zu organisieren findet eine erste Verengung des möglichen Bildungsspektrums statt: Durch das „Zurechtschneiden“ dessen was zu Lernen möglich ist auf das, was gemeinschaftlich als wesentlich für den eigenen Fortbestand erachtet wird muss zwangsläufig eine Abgrenzung von Lernenswertem von nicht-Lernenswertem vollzogen werden. Damit verbunden ist das Entstehen eines Menschenbildes, dessen Formung Gegenstand des nächsten Artikels sein wird.

 

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Literatur (sämtlicher Artikel dieser Reihe):

Bohnsack, F. (2008). Schule – Verlust oder Stärkung der Person? Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt.

Fend, H. (20082). Neue Theorie der Schule. Einführung in das Verstehen von Bildungssystemen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Grimm G. (2011). Uniformierung und (Sozial-)Disziplinierung als pädagogisch-bildungs-politische Leitprinzipien bei der Grundlegung des öffentlich-staatlichen Pflichtschulwesens in Österreich im 18. Jahrhundert. In S. Sting, & V. Wakounig (Hrsg.), Bildung zwischen Standardisierung, Ausgrenzung und Anerkennung von Diversität, Band 12. (S. 101-113). Wien: LIT Verlag.

Klein, R. (2010). Fest-Stellungen: zur Entsorgung von Reflexivität durch Kultur- und Bildungsstandards. In S. Dungs (Hrsg.), & R. Klein, Standardisierung der Bildung. Zwischen Subjekt und Kultur. (S. 29-54). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Oelkers, J. (2003). Wie man Schule entwickelt. Eine bildungspolitische Analyse nach PISA. Weinheim, Basel, Berlin: Beltz Verlag.

Tauscher, A. (1968). Die Stellung des Lehrers in der Gesellschaft von heute oder Die Begegnung von Wirtschaft und Schule. In. Sozial- und Wirtschaftskundliche Schriftenreihe, Heft 5. Wien: Sparkassenverlag Gesellschaft m.b.H.

Winter, F. (2006). Leistungsbewertung. Eine neue Lernkultur braucht einen anderen Umgang mit den Schülerleistungen. In J. Bennack, A. Kaiser, & R. Winkel (Hrsg.), Grundlagen der Schulpädagogik, Band 49. Stuttgard: Schneider Verlag.

Was ist Hochbegabung?

Der Begriff Begabung oder Hochbegabung hat in der Wissenschaft zahlreiche Definitionen. Dass es die eine allgemein, verbindliche Definition der Hochbegabung nicht geben kann, dürfte klar sein: Die Frage, was Hochbegabung ausmacht, wird immer wesentlich bestimmt durch den Hintergrund einer Kultur, durch Werte und Einstellungen, usw..

Mehrmals kommt es zu einer Vermischung der Begriffe von Hochbegabung, Begabung, Talent, Wunderkind etc. Worauf man sich einigte ist, dass Begabung ein Potenzial darstellt, das sich in entsprechenden Leistungen zeigen kann.

Ein hoher IQ ist zwar eine wichtige Voraussetzung, aber alleine macht es noch keine Hochbegabung aus. Deshalb spricht man heute auch meistens, wenn tatsächlich einmal Hochbegabung durch einen Intelligenzquotienten definiert wird, von Menschen mit hoher Testintelligenz oder von Kindern mit sehr hoher Intelligenz.

Im Mehr-Faktoren-Modell der Hochbegabung sprechen Renzulli und Mönks von

drei Persönlichkeitsmerkmalen:

  • Hohe intellektuelle Fähigkeiten (intellektuelle/künstlerische /psychomotorische Begabung)
  • Motivation (Ehrgeiz, Fleiß, Ausdauer, emotionale Stabilität)
  • Kreativität ( Phantasie, Flexibilität, Originalität, Einfallsfülle)

und drei Sozialbereichen:

  • Familie
  • Schule
  • Peers

Wenn das Kind diese drei Persönlichkeitsmerkmale in hohem Maße besitzt und wenn auch die drei äußeren Einflüsse reichlich vorhanden sind, so könnte dies die Entwicklung einer Hochbegabung ermöglichen. Diese kann in besonderen Leistungen oder außerordentlichen Aktivitäten zum Ausdruck kommen.

Hochbegabung kommt nicht nur in einem intellektuellen Bereich vor, sondern kann auch in einer Vielzahl von anderen Bereichen vorhanden sein. Zum Beispiel …

  • Sportliche Hochbegabung
  • Musisch-künstlerische Hochbegabung
  • Hochbegabung im sozialen Bereich (soziale Wahrnehmung, moralisches Urteilen)
  • Hochbegabung im praktischen Handeln

Wie erkennt man Hochbegabung?

Hochbegabte Kinder sind genauso unterschiedlich wie altersentsprechend begabte Kinder, dennoch lassen sich öfters folgende Merkmale beobachten:

  • Vorsprung in der Entwicklung grundlegender Fertigkeiten im Vergleich zu Gleichaltrigen
  • Sehr schnelle Auffassungsgabe
  • Großer Wortschatz und Ausdrucksweise
  • Gute Merkfähigkeit
  • Fortgeschrittene logische Denkfähigkeit
  • Schnelles Erkennen von Zusammenhängen
  • Fähigkeit, mit komplexen Themen umzugehen
  • Kritisches Denken

Wichtig: Nicht alle Merkmale müssen vorliegen, damit die Hochbegabung sicher erkannt wird sowie auch einzelne Merkmale alleine kein Hinweis auf eine hohe Begabung sind.

Ihre Arbeitshaltung und Interessen sind oft gekennzeichnet durch:

  • Intensive Beschäftigung mit Problemstellungen
  • Auftreten von Langeweile bei Routineaufgaben (in Form von Störungen während des Unterrichts z.B.)
  • Sind schwer zufrieden zu stellen
  • Interesse an Erwachsenenthemen
  • selbstständiges Arbeiten

Welche Förderungsmöglichkeiten gibt es?

Allgemein: Jedes Kind, jeder Jugendliche hat das Recht, optimal gefördert und zu Leistungen angespornt zu werden. Begabungs- und Begabtenförderung ist daher eine gemeinsame Aufgabe von Eltern, verschiedenen Bildungseinrichtungen und außerschulischen Institutionen. Man soll ihre Potentiale fördern und damit die Entwicklung vielfältiger Fähigkeiten unterstützen.

  • Im Unterricht sollte dem Schüler oder der Schülerin zusätzliches Material, was der Schulleistung angepasst ist, zur Verfügung gestellt werden. Dies sollte die Motivation und die Neugierde wecken.
  • Wahl der Arbeitsformen im Unterricht und bei der Hausübung variieren. Zum Beispiel: eLearning (Mathematik Online-Aufgaben)
  • Durch den Landesschulrat in Salzburg, OÖ, usw. werden Kurse mit speziellen Schwerpunkten in Naturwissenschaften, Sprachen, IT, Kunst,  usw. angeboten. Diese Kurse finden größtenteils in schulfreie Zeit statt.
  • Des Weiteren gibt es für Lehrer sogar einen eigenen Ausbildungslehrgang, welcher sich ECHA nennt. Dieser Lehrgang umfasst vier Semester, 30 ECTS-Punkte und ist für alle Schulformen offen. Dieser Kurs legt den TeilnehmerInnen die theoretischen Grundlagen der Begabungs- und Begabtenförderung dar.
  • Weiters gibt es für Hochbegabte die Möglichkeit Klassen zu überspringen. Volksschule/Unterstufe/Oberstufe jeweils eine Klasse – so könnte man mit 15 Jahren bereits maturieren.
  • Teilspringen: Schüler / Schülerin besucht in einem Fach den Unterricht in einer höheren Klasse.
  • Wettbewerbe
  • Besonders leistungsstarke Schüler können auch eingesetzt werden, um den Schwächeren helfen. (Peer – Teaching)

Quellen:

  • Feger, B. (1988). Hochbegabung : Chancen und Probleme (1. Aufl. ed., Huber-Psychologie-Sachbuch). Huber.
  • Ziegler, A. (2008). Hochbegabung. Reinhardt.
  • Schick, H. (2008). Hochbegabung und Schule (Talentförderung – Expertiseentwicklung – Leistungsexzellenz). LIT.
  • http://www.echa-oesterreich.at/news/index.php (17.6.2018)

Powerpoint:

Hochbegabung und Begabtenförderung Powerpoint

In Bezug auf das in der Lehrveranstaltung thematisierte Kurier-Interview mit Barbara Herzog-Punzenberger von der Universität Linz, in dem es um Herausforderungen im Bildungswesen ging, möchte ich den Aspekt der interkulturellen Kompetenz herausgreifen, da dieser für mich besonders interessant war und in meinen Augen für uns als angehende Lehrer und Lehrerinnen von besonderer Bedeutung ist.

Interkulturelles Lernen ist als allgemeiner didaktischer Grundsatz im allgemeinen Teil des österreichischen AHS-Lehrplanes verankert und somit ein fächerübergreifendes Unterrichtsprinzip. Es geht dabei um „das gemeinsame Lernen und das Begreifen, Erleben und Mitgestalten kultureller Werte“ (BMBF 2004) sowie um das Erfahren von kulturellen Gemeinsamkeiten und Unterschieden. Die Schüler und Schülerinnen sind „zu Akzeptanz, Respekt und gegenseitiger Achtung zu führen.“ (BMBF 2004)

Bei der Umsetzung dieses didaktischen Grundsatzes kommt den Lehrpersonen also eine zentrale Rolle zu. Interkulturelle Kompetenz stellt eine Schlüsselqualifikation für Lehrkräfte dar, um in dieser Hinsicht als Vorbilder zu fungieren und durch ihr Handeln einen konstruktiven Umgang mit kultureller, sprachlicher und sozialer Vielfalt vorzuleben. Gleichzeitig gilt es dadurch, die Schüler und Schülerinnen für Vielfalt/Heterogenität zu sensibilisieren, vertraute Sichtweisen aufzubrechen und zu hinterfragen sowie Chancen von Vielfalt wirksam zu machen. Derartige Anreize zum Erwerb bzw. Ausbau der interkulturellen Kompetenz bei den Schülern und Schülerinnen lassen sich in allen Fächern setzen. Anregungen für Lehrkräfte bieten hier beispielsweise Beiträge aus der aktuellen Forschungsliteratur sowie zahlreiche Methodensammlungen, die vor allem auf Interaktion und Reflexion abzielen.

Als Beispiel kann jene des Euroinstituts genannt werden:

Wunram, H./ Dussap, A. (2015): Methodeninventar für Interkulturelles Lernen. <https://www.euroinstitut.org/fileadmin/user_upload/07_Dokumentation/Publikationen/Download/Methodeninventar_Interkulturelles_Lernen.pdf>

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass sich interkulturelle Kompetenz sowohl auf die Lehrenden als auch auf die Lernenden bezieht und diese zu einem respektvollen und wertschätzenden Umgang mit Vielfalt im Schulalltag und in unserer heterogenen Gesellschaft befähigt.

Literatur:

Auernheimer, Georf (Hrsg.) (2013): Interkulturelle Kompetenz und pädagogisches Professionalität. 4. Auflage. Wiesbaden: Springer Verlag.

BMBF (2004): AHS-Lehrplan. Allgemeiner Teil. <https://bildung.bmbwf.gv.at/schulen/unterricht/ba/ahs1_775.pdf?5te7rw>

Wunram, H./ Dussap, A. (2015): Methodeninventar für Interkulturelles Lernen. <https://www.euroinstitut.org/fileadmin/user_upload/07_Dokumentation/Publikationen/Download/Methodeninventar_Interkulturelles_Lernen.pdf>

Außerschulische Bildung bezieht sich auf die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen außerhalb des Unterrichts und hier ablaufender Bildungs-, Erziehungs, und Sozialisationsprozesse. Sie findet in der Kinder- und Jugendhilfe, in Nebenschulen, wie zum Beispiel kommerzieller Nachhilfe oder Musikschulen, sowie auch in der Familie, mit Freunden und in der Freizeitgestaltung statt.
In diesen Kontexten wird indirekt und direkt eine Vielzahl kognitiver und nicht-kognitiver Fertigkeiten und Kompetenzen vermittelt, die auch für schulische Bildungsprozesse relevant sind. Dazu gehören zum Beispiel das Erlangen von Selbstständigkeit, der Erwerb von Sozialkompetenzen, der Aufbau von Lernmotivation, sowie das Erleben und Ausleben von Kreativität. So wird unter anderem davon ausgegangen, dass sich das Erlernen eines Instrumentes neben der Vermittlung von musikalischen Kompetenzen auch positiv auf die kindliche Persönlichkeitsentwicklung auswirkt und darüber hinaus andere, für die schulische Bildung relevante Kompetenzen, wie Zielstrebigkeit, Ehrgeiz oder Selbstkontrolle vermittelt.
Das Thema soziale Ungleichheit in der schulischen Bildung wird seit längerem in aller Ausführlichkeit diskutiert und untersucht. Die Bildungsforschung hat sich bisher allerdings wenig mit dem Beitrag außerschulischer Bildung für die Reproduktion sozialer Ungleichheit und die Bedeutung außerschulischer Bildung für die Bildungsbiografie benachteiligter Kinder und Jugendlicher befasst.
Die wenigen empirischen Studien in diesem Bereich verweisen auf einen Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft, außerschulischer Bildung und schulischem Bildungserfolg. Sie lassen vermuten, dass sich hier Prozesse einer Verstärkung sozialer Bildungsungleichheiten vollziehen:
So wird in den meisten Untersuchungen deutlich, dass der Zugang zu unterschiedlichen Bildungsräumen sehr stark durch familiale Faktoren, wie soziale, kulturelle, ökonomische sowie zeitliche Ressourcen der Herkunftsfamilie determiniert wird. So sind etwa Kinder und Jugendliche aus Familien mit hohem sozialem Status vergleichsweise häufiger in organisierte Freizeitangebote eingebunden. Gründe hierfür sind zu allererst darin zu sehen, dass eine Teilnahme an organisierten Freizeitaktivitäten, wie etwa Musikschulen, Vereinen oder Sprachkursen abhängig ist von den finanziellen Ressourcen der Kinder und Jugendlichen bzw. ihrer Herkunftsfamilien sowie dem Stellenwert, den Eltern solchen Beschäftigungen beimessen.
Es handelt sich damit letztendlich um eine doppelte Benachteiligung von Kindern aus unteren sozialen Schichten und mit Migrationshintergrund: Neben ihrer Benachteiligung in der Schule haben sie einen deutlich eingeschränkteren Zugang zu institutionalisierten außerschulischen Bildungsangeboten, wie zum Beispiel durch Mitgliedschaft in Vereinen oder kulturelle Freizeitaktivitäten. Damit wird nicht nur ihr Kompetenzerwerb in der Schule, sondern auch außerhalb der Schule behindert.
Außerschulische Bildung verstärkt soziale Ungleichheiten in der (schulischen) Bildung, wenn der Zugang dazu durch sozioökonomische Ressourcenunterschiede in der Familie begrenzt wird. Eine gezielte Förderung bzw. der Ausbau von außerschulischen Bildungsangeboten für Kinder aus bildungsfernen Schichten und mit Migrationshintergrund könnte daher ein wichtiger Schritt zu mehr Chancengleichheit im Erwerb von Kompetenzen und dem Abbau von Bildungsarmut sein.
Außerschulische Bildungsangebote bieten ein hohes Potenzial für die Kompensation primärer Herkunftseffekte, da sie die kognitive und soziale Entwicklung benachteiligter Kinder durch Anregung und Erfahrungen fördern könnten. Ein Beispiel dafür ist das Modellprojekt „Jedem Kind ein Instrument“, das in Hamburg und in Nordrhein-Westfalen (Ruhrgebiet) derzeit läuft. Es soll Kinder – insbesondere auch aus sozial unteren Schichten – bereits in der Grundschule über den Musikunterricht und das kostenlose Bereitstellen eines Instrumentes an Kultur und kulturelles Lernen heranführen.
Der Erfolg solcher Maßnahmen bzw. deren Bildungsrelevanz kann bisher nicht abgeschätzt werden. Es gibt zwar mittlerweile einige Projekte, die sich mit der Erforschung des Kompetenzerwerbs außerhalb der Schule befassen. Die Befunde dazu liegen jedoch noch nicht vor. Zudem sind solche empirischen (evaluativen) Untersuchungen bisher eher die Ausnahme. Ein erheblicher Forschungsbedarf besteht hinsichtlich des tatsächlichen Kompetenzerwerbs in informellen und nicht-formalen Lernumwelten sowie der Wechselwirkungen zwischen außerschulisch erworbenen Kompetenzen und formalen Bildungsprozessen.

Den Begriff „Geschlecht“ gilt es vorab in zwei Dimensionen zu gliedern –  sex und gender, die sich allerdings nicht eindeutig von einander trennen lassen. Zum einen meint sex das biologische Geschlecht, das bereits bei der Geburt, also zu Beginn eines jeden Lebens, festgestellt und als Faktum angesehen wird, zum anderen gender, das das soziale Geschlecht zu spezifizieren versucht. Das soziale Geschlecht meint in diesem Zusammenhang die Eigenschaften, die eine Person in der Gesellschaft und Kultur beschreiben. Money John formulierte es 1955 wie folgt: „Der Begriff Geschlechtsrolle (gender role) wird benutzt, um all jene Dinge zu beschreiben, die eine Person sagt oder tut, um sich selbst auszuweisen als jemand, der oder die den Status als Mann oder Junge, als Frau oder Mädchen hat.“

Durch den historischen und gesellschaftlichen Wandel in den letzten Jahrhunderten (Globalisierung, Elektrifizierung, Kriege, …) mussten sowohl Frauen für sie untypische Berufe, aber auch Männer Aufgaben der Frauen übernehmen, um sich im eigenen Leben behaupten zu können, die Familie ernähren zu können und den Zusammenbruch einer ganzen Gesellschaft zu verhindern. Heutzutage gibt es kaum noch geschlechterdominerte Aufgabenbereiche, auch wenn die angepassten Berufsbilder und die geschlechtergerechte Sprache sich noch nicht in der Gesellschaft gefestigt haben. Dies wird besonders an den folgenden Berufsbildern deutlich:

Weibliche Bezeichnung Männliche Bezeichnung
Hebamme Entbindungshelfer
Zimmerin Zimmerer
Kindermädchen Manny / Babysitter

 

Derartige Rollenbilder werden zumeist vom Elternhaus und der Gesellschaft selbst vorgelebt und (leider) zum Teil auch vorgegeben. In den Schulbüchern, vor allem in mathematischen Aufgabenstellungen, lassen sich solche Stereotypen und Rollenbilder finden. Dabei tritt auch gerne eine Generalisierung von geschlechterspezifischen Eigenschaften ans Tageslicht, die so nicht der Wahrheit entsprechen. Um diesem Denken entgegenzuwirken und um den Vätern die Möglichkeit zu geben, an der Erziehung ihrer neugeborenen Kinder teilzuhaben, räumt die österreichische Bundesregierung seit 2017 die Möglichkeit einer Väterkarenz – Papamonat – als Pendant zum Mutterschutz ein.

Als angehende oder bereits tätige Lehrperson soll man Stereotypen und Rollenbildern gemäß dem Bildungsauftrag/-ziel weder vorleben noch vorgeben:

„Schulen sind im Zuge von “Gender Mainstreaming” und Gleichstellung der Geschlechter angehalten, sich mit der Relevanz der Kategorie Geschlecht auf allen Ebenen des Lehrens und Lernens auseinanderzusetzen.

Die Schülerinnen und Schüler sind zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit sich selbst und mit anderen anzuleiten, insbesondere in den Bereichen Geschlecht, Sexualität und Partnerschaft. Sie sollen lernen, Ursachen und Auswirkungen von Rollenbildern, die den Geschlechtern zugeordnet werden, zu erkennen und kritisch zu prüfen.

Koedukation beschränkt sich nicht auf gleichzeitiges Unterrichten von Schülerinnen und Schülern. Vielmehr ist eine bewusste Auseinandersetzung mit geschlechtsspezifischen Bildern und Vorurteilen zu führen. Es ist wesentlich, die Lerninhalte und Unterrichtsmethoden so auszuwählen, dass sie beide Geschlechter gleichermaßen ansprechen und den Unterricht so zu gestalten, dass er sozialisationsbedingt unterschiedlichen Vorerfahrungen entgegenzusteuern in der Lage ist. Lehrerinnen und Lehrer sind angehalten, ein (Lern-)Klima der gegenseitigen Achtung zu schaffen, eigene Erwartungshaltungen und Umgangsformen gegenüber Mädchen und Burschen zu reflektieren, sowie sich ein Grundwissen über geschlechtsspezifische Sozialisationsprozesse im Jugendalter anzueignen.“                                                   – https://bildung.bmbwf.gv.at/schulen/unterricht/uek/gender_lp_25744.pdf?61ecjg

Mathilde Vaerting, eine deutsche Pädagogin und Soziologin aus dem 20. Jahrhundert, hatte ab 1923 eine Professur für Pädagogik in Jena inne und sprach bereits 1929 über die Differenzen der Geschlechter:

„Die Eigenart der Begabung ist an kein Geschlecht gebunden, sondern nur an das Individuum. Deshalb hat man allen Kindern gleiche Möglichkeiten zur Entfaltung ihrer Individualisierung zu geben, ohne Rücksicht auf ihr Geschlecht.“

Eine umfassende Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades verfasste Isabella Fritz 2014 zum Thema „Heterogenitätsdimensionen Geschlecht und Migrationshintergrund im Kontext des mathematischen Lernens im Pflichtschulbereich der Sekundarstufe“. In dieser Arbeit wird auch der Zusammenhang von Geschlecht und Mathematik behandelt. Es werden 3 Erklärungsansätze für geschlechterspezifische Unterschiede in der Kompetenz- und Motivationsentwicklung genannt:

Biologischer Ansatz: Geschlechtschromosomen erzeugen spezifische Muster in den für kognitive Aktivitäten zuständigen Gehirnarealen. Frauen hätten demzufolge eine bessere Sprachentwicklung, da sie beide Gehirnhälften nutzen, Männer eine bessere Raumvorstellung, weil diese mehr die rechte Gehirnhälfte nützen.

Psychosozialer Ansatz: Geschlechtsstereotypische Sozialisationserfahrungen beeinflussen die Identitätsentwicklung von Mädchen und Jungen. Für die Schule bedeutet dies: Jugendliche haben eine klare Vorstellung von geschlechtstypischen Protofächern: Naturwissenschaften gelten demnach als Jungenfächer und Sprachen für Mädchenfächer.

Fokussierung von Merkmalen: Das Fehlen von männlichen Role models, also männlichen Lehrern, wird immer wieder im Zusammenhang mit dem Bildungserfolg der Jungen diskutiert. Von großer Bedeutung ist hier der heimliche Lehrplan, der von Schulbuchanalysen, geschlechtsspezifischen Attribuierungen etc. ausgehend auch die 2/3 – Aufmerksamkeit der Lehrenden gegenüber Jungen festhält, das bedeutet von der gesamtem Aufmerksamkeit einer Lehrperson während des Unterrichts fällt 1/3 auf  Mädchen und 2/3 auf Jungen. Des Weiteren spielen geschlechtsspezifische Rollenbilder und Haltungen der Lehrenden eine wesentliche Rolle im Hinblick darauf, wie SchülerInnen geschlechtsspezifische Interessen und Motivationen entwickeln können.

Jahnke-Klein fordert in diesem Zusammenhang einen sinnstiftenden Mathematikunterricht, indem die Komponente der Mädchenwirkung und auch die soziale Jungenförderung berücksichtigt wird. Ein solcher Unterricht bezieht die drei Ebenen Inhalte, Methoden und Unterrichtskultur mit ein:

http://www.sinus-transfer.de/module/modul_7foerderung_von_maedchen_und_jungen/maedchen_und_jungen_foerdern.html

Um den SchülerInnen ein derart breit gefächertes Spektrum der Differenzierung nach dem Geschlecht zukommen lassen zu können, müssen von LehrerInnen gewisse Kompetenzen erworben haben und Schlussfolgerungen gezogen werden:

Es muss ein Bewusstsein für die geschlechterspezifischen Unterschiede und Geschlechterrollen geschaffen werden, geschlechterbezogene Zuordnungen aufgezeigt werden und deren Deutungen und Wertungen in der Gesellschaft aufgedeckt und kontrovers diskutiert werden. Bei Aufgabenformulierungen sollen feste Stereotypen vermieden und ein Aufbruch von gefestigten Zuschreibungen ermöglicht werden. Dies geht sehr stark in Richtung gendersensible Didaktik.

 

Quellenangaben:

Wedl, J. (2015). Teaching Gender? : Zum reflektierten Umgang mit Geschlecht im Schulunterricht und in der Lehramtsausbildung (Pädagogik). Transcript.

Fritz, I. (2014). Heterogenitätsdimensionen Geschlecht Und Migrationshintergrund Im Kontext Des Mathematischen Lernens Im Pflichtschulbereich Der Sekundarstufe.

Buchmayr, M. (2008). Geschlecht lernen : Gendersensible Didaktik und Pädagogik (Studien zur Frauen- und Geschlechterforschung). Studien-Verl.

Faulstich-Wieland, H. (1995). Geschlecht und Erziehung : Grundlagen des pädagogischen Umgangs mit Mädchen und Jungen (Die Erziehungswissenschaft). Wiss. Buchges.

Rendtorff, B. (2006). Erziehung und Geschlecht : Eine Einführung (Kohlhammer-Urban-Taschenbücher 690). Kohlhammer.

 

PowerPoint:

Differenzierung nach Geschlecht

Vielfalt in Klassen als Chance zu nutzen kann sehr unterschiedlich aussehen, zum Beispiel kann man in einer Klasse mit vielen unterschiedlichen Herkunftsländern, deren unterschiedlichen Kulturen als Chance nutzen. Kulturelle Heterogenität in Klassen kann des Weiteren dafür verwenden, um einen respektvollen Umgang innerhalb der Klassen bzw. der Schüler/innen zu schaffen. Kulturelle Unterschiede lassen sich in fast jedem Fach in gewisser Weise einbinden, schafft man dies, kann eine Aufklärung der Schüler/innen stattfinden, wodurch sie lernen, dass es bei den vermeintlich extremen Kulturellen Unterschieden auch oft sehr viele Ähnlichkeiten gibt. In einem solche Unterricht soll klargemacht werden, dass die anderen Ansichten und Standpunkte der Schüler/innen respektiert, gleichwertig behandelt und geachtet werden sollen. Wichtig ist hier, dass nicht nur positive Affekte dargestellt werden, sondern auch Platz ist um negative Erfahrungen mit den Mitschüler/innen teilen zu können, welche jede/r von uns in irgendeiner Situation bereits erlebt hat. (SALNER-GRIDLING, 2009)

Ein weiteres Beispiel um Vielfalt in Klassen als Chance zu nutzen, wäre eine Heterogenität hinsichtlich des Alters der Schüler/innen. Besteht in (zusammengelegten) Klassen ein großer Unterschied hinsichtlich des Alters der Schüler/innen kann man dies als Chance nutzen, da die jüngeren von den älteren und die älteren von den jüngeren Schülern lernen und deren soziale Kompetenz dadurch gefördert werden kann.

Als ein drittes Beispiel kann man Sprache als Chance für guten, abwechslungsreichen Unterricht nutzen, so kann man wichtige bzw. aussagekräftige Begriffe in die unterschiedlichsten Sprachen übersetzen und so die Aufmerksamkeit der Schüler/innen lenken und anregen. Durch ein solches Verhalten, die Schüler/innen aktiv in den Unterricht miteinzubeziehen und ein Übersetzen der Begriffe in deren jeweilige Muttersprache, kann man als Lehrperson dazu verwenden, den Schüler/innen gegenüber Respekt und Anerkennung zu zeigen. Hierdurch kann auch das sprachliche Verständnis der Schüler/innen gefördert werden, da (sprachlich) schwächere Schüler/innen durch die Übersetzung in deren Sprache im Lernprozess unterstützt werden können. (SALNER-GRIDLING, 2009)

Ich versuche, so oft es geht die Kulturellen und auch Sprachlichen Unterschiede in den Klassen (aber auch im Privatleben) als Chance zu nutzen, da ich persönlich sehr an unterschiedlichen Kulturen und Sprachen interessiert bin, und auch jede Gelegenheit nutze um diese Unterschiede und Gemeinsamkeiten erfahren zu können. Für meinen späteren Weg als Lehrperson möchte ich dies auch in meinem Unterricht stark mit einbringen, denn eine solche Aufklärung über unterschiedliche Kulturen und Sprachen kann ein friedliches und respektvolles Zusammenleben schaffen.

 

Methoden um Vorwissen zu ermitteln

Es gib mehrere verschiedene Methoden um das Vorwissen der Schüler/innen zu ermitteln. Ich persönlich verwende sehr häufig den Stillen Dialog oder die ABC-Methode. Eine weitere Möglichkeit um das Vorwissen zu ermitteln ist, ein Cluster, eine MindMap oder Mentimeter zu erstellen. Des Weiteren kann man auch mit einem Kahoot zum jeweiligen Thema starten, wobei man hier darauf achten muss, dass die Fragen nicht zu spezifisch gestellt werden, sondern eher einen Überblick darüber geben, was die Schüler/innen bereits wissen und was nicht.

Link zu einer Methodensammlung der Uni-Köln: http://methodenpool.uni-koeln.de/frameset_uebersicht.htm

 

 

Salner-Gridling, Ingrid; Salner-Gridling; Ingrid (Hg.) (2009): Querfeldein: individuell lernen – differenziert lehren. Wien: ÖZEPS, < http://www.goldmaedchen.at/Onlineversion_Querfeldein.pdf> (Zugriff: 2018-06-13)

Natürlich ist nicht alles automatisch schlecht, was standardisiert wird, es zeigen sich auch Vorteile. Zum Beispiel kann durch Standardisierung kann eine Entlastung geschaffen werden, Konflikte können reduziert werden, ein einheitlicher Vergleich kann stattfinden, ob dieser Vergleich sinnvoll ist oder nicht, darüber lässt sich jedoch streiten und ob diese Vorteile auch wirklich Vorteile sind, liegt meiner Meinung nach im Auge des Betrachters und der jeweiligen Situation.

Meines Erachtens nach bringt die Standardisierung in Schuler und im Unterricht mehr Nachteile mit sich als Vorteile. Standardisierung führt zu einer Einschränkung der Entfaltungsmöglichkeit der Schüler/innen, die Kreativität wird gehemmt und deren Individualisierung geht dadurch verloren. Schüler/innen werden in eine Richtung geleitet, wodurch deren eigenen Interessen in den Hintergrund rücken bzw. gerückt werden, leider bleibt hier kein Platz mehr um sich auf die Dinge zu spezialisieren, die einem wirklich interessieren und Spaß machen.

Ich bin auch der Meinung, dass die Schüler/innen durch den Standardisierungsprozess zu einer gewissen Unselbstständigkeit erzogen werden, da die Schüler/innen nicht mehr durch kreative Ideen deren Probleme lösen müssen, sondern stur dem Weg folgen (müssen), den alle anderen bereits zuvor gegangen sind. Die Werte und Normen der Gesellschaft sind bereits so eng gesteckt, dass man bereits bei der kleinsten Abweichung als „eigen“, „eigenartig“, „komisch“ oder „seltsam“ bezeichnet wird, sodass sich manch ein Schüler/in seine/ihre Träume nicht aussprechen traut, da diese von der „Norm“ abweichen. Durch die Standardisierung geht ein Teil der Vielfalt in den Klassen verloren, ich bin jedoch der Meinung, dass die Individualisierung und die Entfaltung der Schüler/innen der Grundbaustein für ein glückliches, erfülltes Leben sind.