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Natürlich ist nicht alles automatisch schlecht, was standardisiert wird, es zeigen sich auch Vorteile. Zum Beispiel kann durch Standardisierung kann eine Entlastung geschaffen werden, Konflikte können reduziert werden, ein einheitlicher Vergleich kann stattfinden, ob dieser Vergleich sinnvoll ist oder nicht, darüber lässt sich jedoch streiten und ob diese Vorteile auch wirklich Vorteile sind, liegt meiner Meinung nach im Auge des Betrachters und der jeweiligen Situation.

Meines Erachtens nach bringt die Standardisierung in Schuler und im Unterricht mehr Nachteile mit sich als Vorteile. Standardisierung führt zu einer Einschränkung der Entfaltungsmöglichkeit der Schüler/innen, die Kreativität wird gehemmt und deren Individualisierung geht dadurch verloren. Schüler/innen werden in eine Richtung geleitet, wodurch deren eigenen Interessen in den Hintergrund rücken bzw. gerückt werden, leider bleibt hier kein Platz mehr um sich auf die Dinge zu spezialisieren, die einem wirklich interessieren und Spaß machen.

Ich bin auch der Meinung, dass die Schüler/innen durch den Standardisierungsprozess zu einer gewissen Unselbstständigkeit erzogen werden, da die Schüler/innen nicht mehr durch kreative Ideen deren Probleme lösen müssen, sondern stur dem Weg folgen (müssen), den alle anderen bereits zuvor gegangen sind. Die Werte und Normen der Gesellschaft sind bereits so eng gesteckt, dass man bereits bei der kleinsten Abweichung als „eigen“, „eigenartig“, „komisch“ oder „seltsam“ bezeichnet wird, sodass sich manch ein Schüler/in seine/ihre Träume nicht aussprechen traut, da diese von der „Norm“ abweichen. Durch die Standardisierung geht ein Teil der Vielfalt in den Klassen verloren, ich bin jedoch der Meinung, dass die Individualisierung und die Entfaltung der Schüler/innen der Grundbaustein für ein glückliches, erfülltes Leben sind.

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Der klassische Frontalunterricht, der von der Gesellschaft kontrovers diskutiert wird, sucht mit der zunehmenden heterogenen Schülerschaft alternative Handlungsdimensionen.

Im Frontalunterricht steht die Lehrperson im Mittelpunkt. Der Lehrstoff wird den Schülern und Schülerinnen in der Form eines Vortrags vermittelt, wodurch gewährleistet werden soll, dass alle S/S in der gleichen Zeit das Gleiche hören und aufnehmen können. Das Lernen und Verstehen ist dabei aber dennoch von SchülerIn zu SchülerIn unterschiedlich. SchülerInnen werden hierbei maximal in kurzen SchülerInnenvorträgen aktiv in den Unterricht eingebunden. Das Unterrichtsgespräch und der Einsatz neuer Medien soll das Unterrichtsgeschehen auflockern und neue Interessen wecken.

Handlungsalternativen wären:

Gruppen- und Partnerarbeiten

Bei dieser Form müssen von der Lehrperson Arbeitsaufträge erstellt werden, die während des Unterrichts von den SchülerInnen bearbeitet werden. Während der Bearbeitung dieser Aufträge übernimmt die Lehrkraft die Rolle des Beobachters und Beraters ein, kann aber auch in das Gruppengeschehen helfend eingreifen und eine Sicherung der Arbeitsergebnisse veranlassen. Diese Art der Unterrichtsgestaltung dient auch zur Förderung des so genannten Sozialen Lernens. Es kommt auf Integration, Kooperation und gegenseitiges Verständnis füreinander an.

Projektarbeiten

Sind die gemeinsam gesteckten Projektziele allen klar, kann die Projektarbeit beginnen. Die SchülerInnen bestimmen dabei selbst, wie ein Problem/eine Aufgabe angegangen, dieses/diese gelöst und die Ergebnisse dargestellt werden. In diesem Kontext kann auch fachübergreifend und -verbindend agiert werden. Die Lehrperson übernimmt abermals die Rolle eines Begleiters und Beraters. Sind die Rahmenbedingungen für die Projektarbeit vereinbart, ist die Selbstständigkeit der Gruppe gefragt, die aber zu jeder Zeit auf die fachliche Kompetenz der Lehrperson bei Fragen zurückgreifen kann.

Ganz im Zeichen der zwei genannten alternativen Möglichkeiten steht der Daltonplan von Helen Parkhurst. Der Daltonplan ist eine Methode differenzierter Pädagogik, bei der SchülerInnen in ihrem eignen Tempo autonom arbeiten und ihre Aufgaben eigenständig einteilten. Die Lehrperson unterstützt die SchülerInnen dabei und kontrolliert die Arbeiten. Helen Parkhurst baute den Plan auf den Grundsätzen – Verzicht auf Frontalunterricht und eigenständige Aneignung von Lehrstoff bei S/S – bereits zu Beginn des 20. Jhdt. auf und leitete davon 3 Prinzipien ab:

freedom   –   cooperation   –   budgeting time

Eine aktive Umsetzung findet dieser reformpädagogische Ansatz in den sogenannten COOL-Schulen, einem Projekt des BMBWF. COOL – Cooperatives Offenes Lernen – ist ein pädagogisches Schul- und Unterrichtsentwicklungskonzept für Sekundarstufe 1 und 2. Dies ist kein fertiges Modell, sondern wird von jeder Schule eigens adaptiert und weiterentwickelt.

Weiterführende Literatur / Verweise:

Aschersleben, K. (1985). Moderner Frontalunterricht : Neubegründung einer umstrittenen Unterrichtsmethode (Allgemeine und spezielle Didaktik). Lang.

Baumann, M., & Gordalla, C. (2014). Gruppenarbeit : Methoden – Techniken – Anwendungen (UTB 4223 : Schlüsselkompetenzen). UVK-Verl.-Ges. UVK / Lucius.

Eichelberger, H. (2002). Eine Einführung in die Daltonplan-Pädagogik. Studienverl.

Neuhauser, G., & Wittwer, H. (2002). In: Eine Einführung in die Daltonplan-Pädagogik ; Harald Eichelberger (Hrsg.), Innsbruck ; Wien [u.a.], 2002 . – S. 161.

https://www.cooltrainers.at/index.php?id=314&L=12Fcontact.php%22

https://www.welt.de/debatte/kommentare/article150030033/Warum-Ihr-Kind-bald-wieder-Frontalunterricht-hat.html

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Passend zu den hier im Blog diskutierten Themen ein Beitrag von FR.de: Anders lernen: Die „Pädagogik der Vielfalt“

Auch wenn der Beitrag bereits fast ein Jahr alt und Deutschland ist, beinhaltet er dennoch auch für uns (als angehende Lehrpersonen)relevante Themen und zeigt neue Blickwinkel auf.

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Heutzutage gibt es immer mehr Vielfalt unter den Menschen. In einer Klasse treffen die verschiedensten Persönlichkeiten aufeinander und momentan ist es beinahe unmöglich eine Klasse zu unterrichten, die homogen ist. Diese Unterschiede lassen sich in vielen Bereichen feststellen. Erwähnenswert wären zum Beispiel …

  • Kognitive Voraussetzungen
  • Sexuelle Orientierung
  • Körperliche Voraussetzungen
  • Kulturelle Unterschiede
  • Hautfarbe
  • Persönliche Einstellungen und Werte
  • usw.

In einer Klasse treffen unterschiedliche Welten aufeinander, wobei dies auch zu Konflikten führen kann. Nun stellt sich die Frage: Wie geht man als Lehrer mit Diversität (Heterogenität) im Unterricht um? Als angehende Lehrerin ist mir dieses Thema ein besonderes Anliegen, da, wie bereits oben erwähnt, es gegenwärtig eine große Vielfalt in Schulen gibt. Man sollte die Schüler auf die Andersartigkeiten aufmerksam machen und versuchen ihre stereotypischen Ansichten, Klischees und Vorurteile abzubauen. Ein jeder Schüler bringt verschiedenste Voraussetzungen (familiärer Hintergrund, Wortschatz, Sprache…)  in den Unterricht mit.

Eine weitere Möglichkeit den Schüler die Heterogenität zu vermitteln, ist es verschiedene Bereiche anzusprechen und diese im Anschluss auch mit den Schülern zu thematisieren und eventuell diskutieren. Sollte es der Fall sein, dass man feststellt, dass Bemerkungen gegenüber den Einstellungen oder Werten anderer Schülergruppen fallen, muss man schleunigst eingreifen und darauf reagieren.

Um eine bessere Atmosphäre innerhalb der Klasse zu schaffen, kann man Schüler untereinander mischen, bei der Erstellung eines Sitzplans oder Gruppenarbeiten. Somit ist ein Schüler oder eine Gruppe nie ausgeschlossen, sondern kommt mit allen Schülern in Kontakt. Die Schüler sollen auch mit anderen zusammenarbeiten können. Dadurch werden ihnen zum Beispiel andere Sprache, anderes Wissen oder gewisse Einstellungen oder Werte näher gebracht.

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https://www.schule.at/portale/deutsch-als-zweitsprache-und-ikl/news/detail/ich-du-wir-eine-unterrichtsbroschuere-zum-thema-diversitaet-und-vielfalt.html

Dipl. Soz. wiss. Kenan Güngör referierte im Dezember 2012 über das Thema „Zur Normalität der Diversität“. In diesem Video wird speziell auf die migrationsbedingte Heterogenität an Schulen und in Klassenzimmern eingegangen und LehrerInnen wird ein Einblick in die komplexe Vielfalt und den Umgang damit geboten.

Wie bereits in anderen Blogbeiträgen angesprochen, soll auch von Lehrern und Lehrerinnen diese Vielfalt – die Diversität – gelebt werden, da die migrationsbedingte Heterogenität und Multikulturalität Einzug in die Schule hält und die Lehrpersonen als erste mit diesem Thema umgehen lernen müssen. Doch welche Möglichkeiten der Umsetzung wird zum einen den LehrerInnen, zum andern den SchülerInnen in einem Jahre zuvor eingeführten Schulsystem geboten? Ist es nicht an der Zeit, diese Strukturen und Systeme fit für die Zukunft zu machen (am Beispiel: NMS) und die Schule auf die zunehmende Pluralisierung vorzubereiten?

In welcher Phase des Umgangs mit Vielfalt befinden wir uns heutzutage? Darüber besteht auch im Publikum kein Konsens. Meiner Meinung nach befinden wir uns bereits in Phase 6 der einbindenden Stadien – Integrieren – da machen Punkte, wie Einfluss in die Ausbildung – LehrerInnenbildung Neu, Fortbildung und Umgang in der Lehrerschaft bereits aktiv gelebt werden.

Doch welche Fähigkeiten und Kompetenzen werden vom Lehrpersonal erwartet oder sind hilfreich bei migrationsbedingter Heterogenität? Hr. Güngör nennt folgende drei grundlegende Kompetenzen:

Individueller Zugang -> Beziehungskompetenz -> Sozio-kulturelles Kontextwissen

Im Beitrag werden aber auch die Gleichbehandlung und die ungleichen Voraussetzungen bei SchülerInnen angesprochen. Dabei tritt ein ethisches Paradigma auf, das weg von der Gleichbehandlung hin zur gleichwertigen Behandlung führen soll.  Doch um eine gleichwertige Behandlung erst möglich zu machen und um wieder auf die gelebte Diversität bei LehrerInnen zu sprechen zu kommen, gibt es nach Lee Gardenswartz und Anita Rowe (1995) „Four Layers of Diversity“.

https://erwachsenenbildung.at/themen/diversitymanagement/grundlagen/dimensionen.php

Diese vier Ebenen von Unterschiedsdimensionen sind nicht immer alle für Lehrpersonen ersichtlich. Manche werden auch, nach dem Eisbergmodell, niemals ans Tageslicht kommen, sind aber dennoch von Bedeutung und müssen respektiert und beachtet werden.

Als angehende und im Beruf stehende Lehrperson soll man nie vergessen:

Jedes Kind ist anders anders!

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Diversität im Unterricht bzw. in der Schule äußert sich auf vielen unterschiedlichen Ebenen wie Sprache, Geschlecht, Religion, kognitive Grundvoraussetzungen, ökonomische Lebenslage, ethnische sowie kulturelle Herkunft und vielen mehr. Dabei stellt eine diverse Schülerschaft besondere Ansprüche an die Lehrperson – es gilt, die Verschiedenheit der Individuen trotz systembedingter Restriktion zu bewahren, sie zu stärken und dennoch einem gemeinsamen Konsens zuzuführen. Dass dies eine idealistische Vorstellung ist, zeigt der durchschnittliche Schulalltag – der Graben zwischen Idealismus und Realismus ist ein breiter.

Die große Vielfalt an unterschiedlichen SchülerInnen erfordert eine ebenso reichhaltige Vielfalt an Unterrichtsmethoden, Themenbereichen und nicht zuletzt Bewertungssystemen. Letztere sind dabei entscheidend dafür, ob es gelingt, dieser Vielfalt trotz der Transformation der Schülerleistung in abstrakte Noten angemessen zu begegnen. Diversität in der Schule bedeutet, die Schülerin/den Schüler als Mensch mit jeweils eigener Geschichte, Voraussetzungen und Vorlieben zu erkennen. Darum ist Diversität zu allererst eine Offenheit, die bei einem selbst anfängt: Schaffe ich es als Lehrperson, mich fortwährend innerhalb der Antinomie von geforderter Bewertung auf der einen Seite und ganzheitlichem, menschenwürdigem Wahrnehmen der/des Einzelnen auf der anderen Seite zu bewegen, ohne dabei zu ermüden? Und sehe ich in der Lehrerrolle nicht nur einen Wissensvermittler und Datensammler, sondern in erster Linie auch jemanden, der jungen Menschen dabei hilft, genau das in ihnen zu finden, was sie ausmacht – auch abseits des eigenen Unterrichtsfachs?

Diversität in der Schule bedeutet für mich daher letzten Endes auch, ein besonders vielfältiges Bild von der Natur einer Lehrperson im Kopf zu haben. Das wirft die Frage auf, welche Parameter schulischen Lehrens und Lernens innerhalb der rechtlich-politisch vorgegebenen Grenzen verändert werden können, um diesen Spagat mit Erfolg bewerkstelligen zu können. Die LehrerInnenbildung stellt mit Gewissheit einen wesentlichen Ansatzpunkt dar. Doch fasst man das Blickfeld weiter, so rückt letztlich ein alles bedingender Faktor in den Fokus der Betrachtung, mit welchem jegliche Konzeptualisierung institutioneller Wissensvermittlung untrennbar verbunden ist – unsere Gesellschaft, die wir Tag für Tag mit dem Leben unserer Werte und Normen neu schaffen. Aus ihr heraus entstand einst das Konzept Schule und mit ihrer Entwicklung muss man sich in letzter Konsequenz befassen, will man Werte und Grundsätze schulischer Bildung verstehen, erklären oder weiterentwickeln. Genau dieser gesellschaftliche Aspekt von Diversität und Schule wird Inhalt der folgenden Beiträge sein.

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Jeder Mensch wird durch seine Verwandten, Freunde etc. auf eine gewisse Weise geprägt. Oft hängt dies mit gewissen Sichtweisen/Vorurteilen zusammen. Doch in der jetzigen Zeit (globalisierte Welt) ist es umso wichtiger, sich seine eigene Sichtweise zu bilden und Vorurteile zu hinterfragen bzw. zu durchschauen.

Jede zwischenmenschliche Begegnung findet in einem Rahmen statt, der durch Ziele, soziale Normen und andere Regeln bestimmt ist, die im entsprechenden System vorgegeben sind. Jedoch besteht in jeder menschlichen Beziehung eine gewisse Interkulturalität (nicht nur wenn Menschen verschiedener Länder/Religionen miteinander agieren). Es variiert nur der Grad der Interkulturalität. Ein geringer Grad besteht zum Beispiel zwischen Menschen die in der gleichen Stadt geboren wurden und die gleiche Schule besucht haben, jedoch unterscheiden sie sich trotzdem in gewissen Sichtweisen und sozialen Normen.

 

Vor allem in Schulen ist es wichtig, dass eine interkulturelle Bildung vermittelt wird. Darunter versteht man, dass die Schüler und Schülerinnen gewisse Differenzen erkennen und bei Vorhandensein empathisch damit umgehen.
Ob die Umsetzung jedoch erfolgreich ist, hängt nicht nur von den LehrerInnen ab, sondern auch von den SchülerInnen.

 

Denn lassen sich alle darauf ein – oder sind einige Vorurteile gegenüber „Andere“ einfach zu tief verankert?

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Klara Bachmair, Lukas Franta, Barbara Panosch, Konstantin Schmidbauer

 

Unter dem Begriff „Diversität“, oder Englisch „Diversity“, versteht man eine kulturelle und soziale Verschiedenheit und Vielfalt einer Gesellschaft.

 

Diversität zeigt sich im Kontext des Unterrichtsraumes zunächst sofort in der heterogenen Zusammensetzung der Klasse selbst. Diese stellt ein Mosaik aus den unterschiedlichsten Individuen dar, die zwar in etwa derselben Altersklasse angehören, jedoch die unterschiedlichsten Voraussetzungen in den Unterricht mitbringen. Verschiedene soziale Umstände, unterschiedliche Ethnizitäten, gesammelte Erfahrungen, verschiedenartige Interessen und allerlei andere Faktoren resultieren in einem polymorphen Pool, in welchem Kinder oder Jugendlich mit völlig unterschiedlichen Lernanforderungen nebeneinander bestmöglich lernen sollen. Somit wird schnell klar, dass Diversität im Klassenzimmer eine große Herausforderung für eine Lehrperson darstellt und sich nicht nur auf Klassenebene zeigt:

Auch Lehrpersonen sind dazu aufgerufen, „divers“ zu unterrichten, indem sie auf die große Varianz der Schüler/innenbedürfnisse eingehen, was sich beispielsweise in einer abwechslungsreichen Methodik zeigt.  Dies setzt jedoch auch eine Selbstreflexion voraus, durch welche Lehrpersonen sich ihrer „eigenen“, inneren Heterogenität bewusst werden.

Im Unterricht sind die verschiedenen Voraussetzungen und Erfahrungen der Schüler und Schülerinnen nicht nur eine große Herausforderung, sondern bieten auch eine Chance für einen gelungenen Unterricht. Es muss aber auf das Individuum individuell eingegangen und personalisiertes Lernen ermöglicht werden, da jedes Kind bei der Wissensaneignung seine eigene Geschwindigkeit, seine eigene Methode und seinen eigenen Weg der Umsetzung besitzt. Darüber hinaus ist für die Wissensaneignung und den Lernprozess bei Schülern und Schülerinnen das Gefühl der Zugehörigkeit, das Erfahren von Kompetenz und das Erleben von Autonomie von sehr großer Bedeutung.

In kleineren Projekten oder Gruppenarbeiten wird neben der Sozialkompetenz auch eine Vermischung der Charaktere angeregt und die gegenseitige Hilfe gefördert. Im Hinblick auf die Notengebung stellt diese Vielfalt unter den Schülern und Schülerinnen die Lehrpersonen erneut vor eine große Herausforderung. Mit dem vorherrschenden System der summativen Beurteilung kann der Lernstand, Wissenslücken o.ä. nicht detailliert festgehalten werden. Daher ist eine formative Beurteilung anzustreben, bei der Schüler/innen nicht untereinander verglichen werden, sondern bei der die individuelle Verbesserung bzw. Leistung vergütet wird. Das ist schlussendlich auch der Zugang, den es braucht, um den Schüler/ die Schülerin ganzheitlich als Mensch mit seiner eigenen Geschichte wahrzunehmen, ohne ihn ausschließlich auf eine abstrakte Note zu reduzieren. Generell stellt sich als Lehrperson die Frage, wie man sich in seiner Profession selbst sieht: Bin ich nur der Vermittler meines Fachs, oder nicht vielleicht mehr, gar ein wichtiger Wegbegleiter in der Entwicklung eines Menschen hin zu seiner Selbstverwirklichung?

Damit Diversität nicht nur in einer oder mehreren Klassen aufleben kann, sondern in der ganzen Schule, benötigt es eine intensive Zusammenarbeit unter den Lehrkräften, die diese Vielfalt in ihrem eigenen Handeln und ihrer eigenen Person auch selbst vorleben. Dies erfordert einen intensiven Diskurs im Lehrerzimmer. Erst dadurch wird ermöglicht, Aspekten wie Religion, Sprache, Kultur, Alter, Geschlecht, Nationalität, aber auch Beeinträchtigungen ihren Platz in der Schule einzuräumen und offenen darüber in einen Diskurs einzutreten.

 

Entsprechende Artikel/Videos:

https://www.youtube.com/watch?v=U_94pi0Zt10

https://www.zeit.de/online/2008/43/schulen-diversitaet/komplettansicht